Die besten Tipps für die Reisekasse
Womit hebt man am günstigsten im Ausland Geld ab? Wir vergleichen EC-Girokarte, Kreditkarte und die Postbank-Sparcard und verragen, welche Karte sticht.
EC-Girokarte: Ohne Bankkarte mit Maestro-Logo kommt kaum mehr ein Reisender aus. Innerhalb Europas kann man mit ihr wie zu Hause ohne Gebühren bei rund fünf Millionen Händlern an der Ladenkasse zahlen. Außerhalb der EU geht das auch, denn die Karte mit dem Maestro-Symbol wird fast weltweit akzeptiert. Dann werden aber Gebühren zwischen ein und zwei Prozent fällig, im Einzelfall auch mehr.
Auch an Bargeld kommt man mit der Maestro-Karte im Regelfall am günstigsten. Für das Geldziehen an einem der weltweit knapp einer Million Automaten mit Maestro-Logo berechnet der Kartenausgeber allerdings Gebühren ab ein Prozent, mindestens 3,50 Euro, maximal sechs Euro. Ob und wo es am Urlaubsort Geldautomaten gibt, kann man vorher im Internet unter der Adresse www.maestrokarte.de abfragen. Kunden von Citibank, Commerzbank, Comdirect, Deutsche Bank, SEB und Hypovereinsbank zahlen an ausländischen Geldautomaten von Zweigstellen ihrer Bank oder Konzerntöchtern und -müttern nichts für den Bargeldservice. Wichtig: Einige Banken haben die neue so genannte Girokarte an ihre Kunden ohne Maestro-Symbol ausgegeben. Ein Blick auf die Karte erspart unangenehme Überraschungen auf der Reise.
Kreditkarten werden weltweit akzeptiert
Und sie bieten hohe Sicherheit bei Verlust. Ohne sie kann man bei den meisten Autovermietungen kein Fahrzeug mieten - außer es wird eine hohe Kaution in bar hinterlegt. Auch einige Hotels lehnen Gäste ohne Kreditkarten ab. Und besonders wichtig: Häufig rühren Ärzte und Krankenhäuser in Übersee ohne Vorkasse oder Kreditkarte keinen Finger. Bares erhält man mit der Kreditkarte an jedem Geldautomaten. Innerhalb Europas ist das mit vielen Kreditkarten sogar kostenlos. Ein Anruf bei der Ausgabestelle klärt dies. Wenn das nicht der Fall ist, setzt man die Kreditkarte am Automaten besser nicht ein. Es fallen bis zu drei Prozent Gebühren an, mindestens jedoch fünf bis sechs Euro. Dazu kommen außerhalb der Eurozone Auslandseinsatzprovisionen von ein bis zwei Prozent. Eine teure Sache, wie die Stiftung Warentest gerade ermittelt hat. Für 100 Euro zahlten die Tester in der Türkei und in Marokko 8,50 Euro an Gebühren. Ausnahme ist die Visakarte der Deutschen Kreditbank, einem Tochterunternehmen der Bayerischen Landesbank, die es kostenlos zum Girokonto DKB Cash gibt. Mit ihr kann man weltweit an Geldautomaten kostenlos Bargeld beziehen (www.weltweit-kostenlos-geld-abheben.de).
Postbank Sparcard
Damit kann man im doppelten Sinn sparen. Bis zu zehn Mal jährlich gibt es damit weltweit an rund einer Million Geldautomaten mit Visazeichen kostenlos Geld holen - allerdings natürlich nur soviel, wie auf dem Konto verfügbar ist.
Was tun bei Kartendiebstahl?
Falls man trotz aller Vorsicht Opfer eines Kartendiebes geworden ist, muss man schnell handeln. Sofort nach dem Diebstahl sollte man die Karte sperren lassen. Dazu reicht ein Anruf beim kostenlosen Notruf 116116, der rund um die Uhr an allen Wochentagen erreichbar ist. Aus dem Ausland wählt man 0049/116116, muss aber die regulären Gebühren bezahlen. Sollte diese Hotline aus dem Ausland nicht erreichbar sein, steht zusätzlich die Rufnummer 0049/30/40504050 zur Verfügung. Sperren lassen kann man Maestro/EC-Karten, Sparkarten, Bankkarten, Geldkarten und Online-Banking-Accounts aller deutschen Kreditinstitute sowie Kreditkarten von Visa, Mastercard, American Express, Diners Club, Euro-Kartensysteme und JCB. Am besten erkundigt man sich vor der Reise bei seiner Bank, ob sie an dem Service teilnimmt.
Da das Gegenüber bei Sperr-Hotlines meistens ein Sprachcomputer ist, sollte man sehr deutlich sprechen und die vom Sprachcomputer wiederholten Angaben überprüfen. Besonders Vorsichtige rufen zusätzlich bei ihrer Bank an. Denn bereits ein Dreher bei der Bankleitzahl kann bei den Servicenummern dazu führen, dass trotz Anruf die Karte nicht gesperrt wird. Zurückrufen können die Sperrdienste nicht, da es für den Melder meist keine Möglichkeit gibt, Kontaktdaten zu hinterlassen.
Rainer Krause