Abflug ohne Daunenjacke
"Unnötigen Ballast“ nennt das Service- Team am Frankfurter Airport die Wintersachen der Passagiere, die auf der Anfahrt zum Flughafen zwar wärmen, dann aber Staufächer, Koffer und den Hotelschrank verstopfen. Das ist lästig. Doch die Frankfurter bieten einen Garderobenservice. Wir haben uns an deutschen Flughäfen umgehört, wo die dicken Winterklamotten abgegeben werden können. Die Idee ist clever. Denn nicht jeder Reisende möchte den Wintermantel oder die Daunenjacke in ein Schließfach stopfen. Bisher kommen nur Urlauber mit Abflug in Frankfurt oder München in den Genuss eines Garderobendienstes. Der allerdings hat seinen Preis: In Frankfurt werden pro Tag und Stück 50 Cent fällig. Bei einem zweiwöchigen Urlaub zu zweit belasten zusätzlich 14 Euro das Ferienbudget.
Trick: Vor der Abgabe Mütze, Schal und Jacke in eine Tasche stopfen
In München kostet eine Garderobeneinheit, die aus bis zu sieben Einzelteilen von den Schuhen bis zum Schal bestehen kann, am ersten Aufbewahrungstag 3,50 Euro, danach wird für jeweils 24 Stunden ein weiterer Euro fällig. Für zwei Reisende wären das für zwei Wochen 33 Euro. Das Angebot am Franz-Josef- Strauß-Flughafen lohnt sich also vor allem bei umfangreicheren Bekleidungspaketen, die in Deutschland zurückbleiben sollen. Pech dagegen haben Reisende mit Abflug in Hannover. Nicht nur, dass es keinen Garderobenservice gibt, die vom Airport als Alternative genannte Gepäckaufbewahrung reißt auch noch ein tiefes Loch in die Reisekasse: Pro Stück sind es in den ersten 24 Stunden 4,50 Euro, danach jeweils 3,50 Euro für jeden weiteren Tag. In unserem Beispiel wären somit 100 Euro fällig.
Kleiner Trick: In einen von zu Hause mitgebrachten Matchsack passen mehrere Kleidungsstücke, die Aufbewahrung kostet dann 50 Euro. Diesen Kniff sollten übrigens auch Passagiere in Berlin nutzen. In Tegel kostet nämlich jedes Stück an der Auf bewahrung fünf Euro pro Tag. In Bremen und Stuttgart, so die Hinweise der Betreiber, sollten Urlauber die Schließfächer nutzen. In Bremen kosten die zwischen einem und 2,50 Euro je 24 Stunden, in unserem Beispiel kommen also 14 Euro zusammen. In Stuttgart ist laut Auskunft der Pressestelle „für Winterjacken und -mäntel selbst mehrerer gemeinsam Reisender ein kleines Schließfach ausreichend“.
Das kostet pro Tag zwei Euro, in unserem Beispiel betrüge die Aufbewahrung somit 28 Euro. Einen kurzen Sprint ohne warme Jacke müssen die Reisenden in Leipzig/Halle machen. Dort sind die Schließfächer zwar überdacht, dafür aber vor dem Eingang in den Terminal untergebracht. Mit drei Euro je angefangene 24 Stunden sind die Preise vergleichsweise niedrig. Allerdings dürfen die Fächer nur neun Tage am Stück belegt werden. Einen Vorteil allerdings haben Schließfach und Gepäckaufbewahrung gegenüber der „Wintergarderoben-Aufbewahrung“: Sie können das ganze Jahr über genutzt werden. In Frankfurt ist damit bei Abflug nach dem 27. April 2014 — erst einmal — Schluss.