Homeoffice und Bildschirmzeit: Warum unsere Augen jetzt mehr Schutz brauchen

Die Arbeit im Homeoffice hat sich für viele Arbeitnehmer zum festen Bestandteil des Alltags entwickelt. Gleichzeitig hat sich die tägliche Bildschirmzeit deutlich verlängert. Warum dies die Augen überfordert.
Eine Brille liegt an einem Homeoffice-Arbeitsplatz.
Eine Brille liegt an einem Homeoffice-Arbeitsplatz. © freepik.com/freepik

Digitale Besprechungen, permanente Erreichbarkeit und fehlende Bewegungspausen wirken sich nicht nur auf Konzentration und Haltung aus, sondern belasten zunehmend auch das Sehvermögen. Beschwerden wie trockene oder gereizte Augen, verschwommene Sicht und Kopfschmerzen treten deutlich häufiger auf. Diese Symptome sind direkte Folgen einseitiger Sehbelastung und unzureichender ergonomischer Bedingungen am heimischen Arbeitsplatz.

Warum längere Bildschirmzeit die Augen überfordert

Viele Arbeitnehmer nutzen den Monitor im Homeoffice deutlich intensiver als am Arbeitsplatz im Büro. E-Mails, Tabellen, digitale Tools und Online-Meetings erfordern durchgehende visuelle Konzentration. Der Blick bleibt dabei meist über Stunden hinweg auf eine feste Entfernung gerichtet. Diese einseitige Fokussierung beansprucht die Augenmuskulatur und reduziert das natürliche Blinzeln. In der Folge sinkt die Produktion des Tränenfilms, was zu trockenen oder brennenden Augen führt.

Im Unterschied zur analogen Arbeit mit wechselnden Sehdistanzen bietet der digitale Arbeitsprozess kaum optische Abwechslung. Dieser visuelle Stillstand wirkt sich auf Dauer negativ aus, da die natürliche Beweglichkeit und Flexibilität der Augenmuskeln eingeschränkt wird. Auch das Sehen in kurzer Distanz über längere Zeit hinweg führt zu Ermüdung.

Diese Bedingungen verschlechtern die visuelle Ergonomie im Homeoffice

Ein Heimarbeitsplatz führt nicht selten zu Beschwerden.
Ein Heimarbeitsplatz führt nicht selten zu Beschwerden. © freepik.com/freepik

Ein häufiger Grund für zunehmende Beschwerden sind mangelhafte Arbeitsplatzbedingungen zu Hause. Der Monitor steht oft zu tief oder zu hoch, die Beleuchtung ist unzureichend oder blendet. Spiegelungen auf dem Bildschirm verstärken die Anstrengung der Augen zusätzlich. Viele nutzen mobile Geräte mit kleinen Displays, was zu verstärktem Fokus auf kleine Schriftgrößen führt und die Augen zusätzlich beansprucht.

Das Umgebungslicht spielt dabei eine zentrale Rolle. In vielen Wohnungen fehlt eine ausgewogene Mischung aus Tageslicht und indirekter künstlicher Beleuchtung. Kontrastreiche Lichtverhältnisse oder starker Lichteinfall von der Seite führen zu erhöhter Blendung. Ohne geeignete Anpassung sind Sehprobleme nahezu unvermeidlich.

Digitale Sehstress-Symptome nehmen messbar zu

Gereizte, trockene oder juckende Augen - doch die Belastung lässt sich reduzieren.
Gereizte, trockene oder juckende Augen - doch die Belastung lässt sich reduzieren. © freepik.com/karlyukav

Immer mehr Arbeitnehmer berichten über Symptome, die direkt auf digitale Bildschirmarbeit zurückzuführen sind. Dazu zählen gereizte, trockene oder juckende Augen, Kopfschmerzen, Konzentrationsprobleme sowie Schwierigkeiten beim Fokussieren. Auch Lichtempfindlichkeit und das Gefühl, nicht mehr klar sehen zu können, treten häufiger auf. Diese Erscheinungen werden als digitaler Sehstress bezeichnet.

Eine wesentliche Ursache ist die Blaulichtstrahlung digitaler Endgeräte. Diese Form von kurzwelliger Lichtenergie kann den natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus beeinträchtigen. Besonders in den Abendstunden führt die übermäßige Blaulichtaufnahme oft zu Einschlafproblemen. Die Augen werden künstlich stimuliert und erhalten kein klares Signal zur Entspannung.

So lässt sich die Belastung der Augen im Alltag senken

Gezielte Maßnahmen helfen, die Augen im digitalen Arbeitsumfeld zu entlasten. Eine der wirkungsvollsten Methoden besteht darin, regelmäßige Blickwechsel einzuplanen. Die sogenannte 20-20-20-Regel sieht vor, alle 20 Minuten den Blick für 20 Sekunden auf ein Objekt in sechs Metern Entfernung zu richten. Diese Technik fördert die Beweglichkeit der Augen und stabilisiert den Tränenfilm.

Die Einrichtung des Arbeitsplatzes sollte so erfolgen, dass der Bildschirm leicht nach unten geneigt ist und in einem Abstand von etwa 50 bis 70 Zentimetern positioniert wird. Reflexionen durch Fenster oder Lampen sind zu vermeiden. Eine gleichmäßige, blendfreie Ausleuchtung des Raums verringert die Beanspruchung zusätzlich.

Besonders hilfreich ist der Einsatz spezieller Brillengläser mit Blaulichtfilter. Diese Gläser reduzieren die Belastung durch Bildschirmlicht und verbessern den Sehkomfort deutlich. Individuell angepasste Bildschirmbrillen sind gezielt auf mittlere Sehdistanzen ausgerichtet und unterstützen die Augen beim fokussierten Arbeiten. Der Optiker eyes + more bietet verschiedene Lösungen für Bildschirmarbeit an, die an persönliche Sehanforderungen angepasst werden.

Warum regelmäßige Sehtests jetzt wichtiger sind

Eine frühzeitige Untersuchung beim Augenarzt oder Optiker hilft, Veränderungen der Sehleistung früh zu erkennen. Auch ohne akute Beschwerden sollte mindestens einmal jährlich ein Sehtest erfolgen. Unkorrigierte Fehlsichtigkeiten oder altersbedingte Veränderungen führen in Verbindung mit intensiver Bildschirmarbeit schnell zu Überlastungen.

Dauerhafte Beschwerden beim Sehen sind kein unvermeidlicher Bestandteil digitaler Arbeit. Mit gezielten Anpassungen am Arbeitsplatz, regelmäßigen Pausen und professioneller Unterstützung lässt sich das Risiko deutlich verringern. Eine bewusste Auseinandersetzung mit dem Thema Augengesundheit ist daher essenziell für langfristiges, beschwerdefreies Arbeiten.

 


Die Recherche und Erstellung des Beitrags wurden durch eine externe Redakteurin vorgenommen und stammen nicht aus der eigenen Redaktion.

 

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