Heiße Tage, kühle Räume: So bleibt es in der Wohnung trotz Hitze angenehm

Der Sommer ist da. Jetzt locken wieder viele Sonnenstunden, lange Abende und sommerlich warme Nächte. Wie Sie sich trotz der Hitze wohlfühlen können.
von  Sabrina Wittwar
Auch ein Tischventilator kann für etwas mehr Kühle in den Räumen sorgen (KI-generiert).
Auch ein Tischventilator kann für etwas mehr Kühle in den Räumen sorgen (KI-generiert). © Flux Pro

Für das Klima in Innenräumen stellt das oft feuchtheiße Klima der Sommermonate eine Herausforderung dar. Gerade in urbanen Ballungsräumen, wo die Wärme nachts nur langsam entweicht, stauen sich die Temperaturen in vielen Wohnungen. Ohne Klimaanlage oder hochwertige Hitzedämmung kann das zur echten Belastungsprobe werden.

Erholsame Nächte? Fehlanzeige! Doch es gibt Strategien, mit denen sich das drückend heiße Sommerwetter besser aushalten lässt. Wer ein paar einfache Regeln beachtet, kann die eigenen vier Wände trotz Sommerhitze angenehm temperiert halten.

  • Effektiv Verdunkeln für weniger Hitzestau
  • Sonnenschutzfolien als kostengünstige und effektive Variante
  • Pflanzen als natürliche Außenbeschattung
  • Richtig lüften, doch bitte ohne Durchzug
  • Die richtige Kleidung für sommerlich warme Innenräume
  • So werden Innenräume zum kühlen Rückzugsort

Effektiv Verdunkeln für weniger Hitzestau

Bis zu 90 % der Hitze, die durch die Fenster dringt, entsteht durch direkte Sonneneinstrahlung. Deshalb ist ein effektiver Sonnenschutz entscheidend. Besonders wirksam sind außenliegende Systeme wie Rollläden oder Markisen. Sie fangen die Sonnenstrahlen bereits vor dem Fenster ab, bevor sich das Glas aufheizt und die Hitze nach innen abgibt.

Innenliegende Varianten, wie hochwertige Vorhänge oder Plissees, können ebenfalls einen sinnvollen Hitzeschutz bieten.

Besonders effektiv sind thermobeschichtete Stoffe, die einen Teil der eintreffenden Sonneneinstrahlung reflektieren. Auch helle Farben reflektieren das Licht besser als dunkle.

Sonnenschutzfolien: Eine unauffällige Lösung mit großer Wirkung

Eine clevere Alternative, besonders in Mietwohnungen oder bei bodentiefen Fenstern, sind Sonnenschutzfolien. Sie werden direkt auf die Glasscheiben aufgebracht und sind in verschiedenen Tönungsgraden erhältlich.

Sonnenschutzfolien reduzieren das Aufheizen der Räume deutlich (KI-generiert).
Sonnenschutzfolien reduzieren das Aufheizen der Räume deutlich (KI-generiert). © Flux Pro

Hochwertige Modelle reflektieren bis zu 80 % der einfallenden Sonnenenergie und reduzieren das Aufheizen der Räume signifikant, ohne den Einfall von Tageslicht zu stark zu beeinträchtigen.

Vorteile:

  • Gute Lichtdurchlässigkeit trotz Wärmeschutz
  • UV-Schutz von bis zu 99 %, schützt Möbel und Textilien vor dem Ausbleichen
  • Einfach zu montieren, auch ohne Fachfirma
  • Rückstandsfrei entfernbar – ideal für Mietwohnungen
  • Auf Wunsch auch mit Verspiegelungseffekt für gleichzeitigen Sichtschutz erhältlich

Ein weiteres Plus dieser Sonnenschutzvariante:

Viele Folien bieten zusätzlichen UV-Schutz, was nicht nur Möbel und Bodenbeläge vor dem Ausbleichen schützt, sondern auch einen Zusatzschutz für die Haut bietet. Damit die Sonnenschutzfolien ihre hitzereduzierende Wirkung bestmöglich entfalten können, sollten Verbraucher auf Qualität vom Fachmann setzen und zu Produkten greifen, die nach Aufmaß zugeschnitten werden. So wird das Fenster optimal verdeckt und das auftreffende Sonnenlicht wird zuverlässig reflektiert.


Tipp für Süd- und Westfenster

Hier ist die Sonnenseinstrahlung am intensivsten. Folien oder außenliegender Schutz lohnen sich in dieser Lage besonders. 


Ein direkter Vergleich verschiedener Hitzeschutzvarianten

Die Tabelle zeigt Hitzeschutzvarianten im Vergleich.
Die Tabelle zeigt Hitzeschutzvarianten im Vergleich.

Pflanzen als natürliche Außenbeschattung

Pflanzen auf dem Balkon oder Fensterbrett oder als rankende Variante an der Außenwand spenden natürlichen Schatten und halten die Fassade kühler. Begrünte Außenbereiche wirken wie ein natürlicher Hitzepuffer. Das Prinzip ist aus der Städteplanung unter dem Begriff "urban cooling" bekannt.

Pflanzen auf der Südseite wirken als Mini-Schattenspender. Hier gilt: Je dichter das Grün, desto stärker der Kühleffekt auf Fassade und Fensterbereich.

Natürliche Schattenspender: Pflanzen auf dem Balkon oder Fensterbrett (KI-generiert)..
Natürliche Schattenspender: Pflanzen auf dem Balkon oder Fensterbrett (KI-generiert).. © Flux Pro

Pflanzpflege-Tipps im Sommer

  • Morgens oder abends gießen, niemals in der Mittagshitze
  • Stets kalkarmes Wasser verwenden
  • Topfuntersetzer mit Wasser befüllen - wirkt zusätzlich kühlend

Richtig lüften, doch bitte ohne Durchzug

Frische Luft tut gut. Wer zur falschen Uhrzeit durchlüften möchte, kann dem Klima in den eigenen vier Wänden aber mehr schaden als nützen. Tagsüber, wenn die Außentemperaturen auf 30 Grad und mehr steigen, sollten die Fenster konsequent geschlossen bleiben.

Der beste Zeitpunkt zum Lüften ist frühmorgens zwischen 4 und 7 Uhr sowie abends nach Sonnenuntergang. Dann ist die Luft draußen deutlich kühler als drinnen, was für einen effektiven Wärmeaustausch sorgt. Viel Abkühlung bringt auch Lüften nach einem Gewitter. Die Luft ist dann deutlich abgekühlt und zusätzlich besonders sauerstoffreich.


Tipp: So funktioniert das Querlüften

  • Querlüften: Fenster auf gegenüberliegenden Seiten öffnen für maximalen Durchzug.
  • Fenster kippen bringt kaum Wirkung, besser ganz öffnen oder ganz schließen.
  • Wer zusätzlich einen Ventilator ins Fenster stellt, kann den Luftaustausch sogar beschleunigen-
  • Wichtig: Sobald die Außentemperatur wieder steigt, Fenster schließen und gegebenfalls abdichten.

Praxis-Tipp:

Wer in Dachgeschosswohnungen lebt, kann morgens ein feuchtes Laken vor die Fenster hängen – das verstärkt den Kühleffekt der einströmenden Luft.


Auch das schafft Abhilfe: ein feuchtes Laken vor dem Fenster (KI-generiert).
Auch das schafft Abhilfe: ein feuchtes Laken vor dem Fenster (KI-generiert). © Flux Pro

Lüften ja, Durchzug nein

Auch wenn es im Sommer verlockend erscheint, Fenster und Türen weit zu öffnen: Dauerhafter Durchzug kann mehr schaden als nützen. Die kontinuierliche Luftbewegung sorgt nicht nur für das Eindringen warmer Außenluft, sondern birgt gesundheitliche Risiken.

Wer sich längere Zeit im Luftstrom aufhält, riskiert Verspannungen, zugluftbedingte Erkältungen oder Kopfschmerzen. Wer grundsätzlich eher empfindlich auf Zugluft reagiert, spürt die Auswirkungen oft schon nach kurzer Zeit.

Hinzu kommt, dass Durchzug Möbel, Teppiche und Vorhänge stark in Bewegung versetzt, was Staub und Pollen verstärkt aufwirbelt. Für Allergiker und Menschen mit empfindlichen Atemwegen wird die im Sommer ohnehin stark belastete Luft zusätzlich unangenehm.

Statt auf Dauerzug zu setzen, empfiehlt es sich deshalb, gezielt zu lüften. So bleibt die Raumluft frisch, ohne den Wohnkomfort zu beeinträchtigen.

Die richtige Kleidung für sommerlich warme Innenräume

Wenn sich Innenräume durch die Sommerwärme aufheizen, kann die richtige Kleidung ein angenehmes Körpergefühl schaffen. Wer die richtigen Materialien und Schnitte wählt, kann selbst bei steigenden Temperaturen in der Wohnung einen kühlen Kopf bewahren. Leichte, atmungsaktive Stoffe sind das A und O.

Naturmaterialien wie Baumwolle, Leinen oder Viskose lassen die Haut atmen und transportieren Feuchtigkeit nach außen, wodurch der Körper nicht überhitzt. Leinen punktet zudem mit einem kühlenden Effekt auf der Haut und seiner luftigen Struktur.

Kunstfasern wie Polyester oder Acryl hingegen speichern Wärme und Schweiß und sollten im Sommer besonders in Innenräumen ohne Klimatisierung und regelmäßige Luftbewegung besser im Kleiderschrank bleiben.

Der Hitze trotzen mit der richtigen Kleidung (KI-generiert).
Der Hitze trotzen mit der richtigen Kleidung (KI-generiert). © Flux Pro

Weniger ist mehr: Das gilt nicht immer

Wenn es heiß ist, liegt der Wunsch nahe, so wenig wie möglich auf der Haut zu tragen. Ein allzu knapper Schnitt kann dennoch kontraproduktiv sein. Direktes Schwitzen auf nackter Haut fühlt sich oft unangenehmer an als auf locker sitzender Kleidung. Weite Schnitte mit kurzen oder halblangen Ärmeln, luftige Hosen aus Leinen oder weiche Jerseykleider bieten den besten Kompromiss aus Komfort, Bewegungsfreiheit und Temperaturregulierung.

Wichtig ist vor allem, dass die Kleidung nicht einengt. Lockere Passformen verhindern einen Hitzestau und fördern die Luftzirkulation.

Alltagstipp für zu Hause oder im Homeoffice

Wer barfuß läuft, kann den Wärmestau am Körper zusätzlich reduzieren. Auch ein feuchtes Baumwolltuch im Nacken oder das kurzzeitige Befeuchten von Unterarmen und Füßen mit kaltem Wasser sorgt für schnelle Erleichterung.

Kleidung sollte sich im Sommer nicht nur gut anfühlen, sondern auch funktional unterstützen. Wer auf die richtigen Materialien und Schnitte achtet, schafft sich selbst in aufgeheizten Innenräumen ein angenehmes Mikroklima, ganz ohne Klimaanlage.

So werden Innenräume zum kühlen Rückzugsort

Wer die eigenen vier Wände in den Sommermonaten angenehm kühl halten möchte, muss dafür nicht in ein teures Klimagerät investieren. Einfach Maßnahmen wie

  • strategisches Lüften,
  • ein effizienter Sonnenschutz für die Fenster und
  • natürliche Kühleffekte wie feuchte Tücher und Pflanzen können dafür sorgen, dass auch heiße Tage nicht zur Qual werden müssen.

Viele praktische Tipps lassen sich unkompliziert und ohne Kostenaufwand umsetzen. So unterstützen sie nicht nur ein angenehmes Klima den ganzen Sommer über, sondern sind auch ökologisch verantwortungsvoll.


Die Recherche und Erstellung des Beitrags wurden durch eine externe Redakteurin vorgenommen und stammen nicht aus der eigenen Redaktion.

 

 

 

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.