Dünnes Eis: Hiermit steigen die Chancen, dass das erste Date das letzte bleibt

Das erste Date dient meist dazu, zwei Menschen, die sich bislang noch nicht genauer kennen, ein bisschen "gegenseitiges Beschnuppern“ zu ermöglichen. Ehrlichkeit und Offenheit sind deshalb zwar wichtig – dennoch kann man es damit auch übertreiben.
von  Jana Weidenthal
Bei allen frühen Dates gibt es eine Chance des Scheiterns. Je früher, desto größer. Gerade beim ersten Date ist deshalb enormes Fingerspitzengefühl gefragt.
Bei allen frühen Dates gibt es eine Chance des Scheiterns. Je früher, desto größer. Gerade beim ersten Date ist deshalb enormes Fingerspitzengefühl gefragt. © unsplash.com © Matt W Newman

Was einer Beziehung in einem Frühstadium sämtliche Chancen rauben kann, sind nicht nur Klassiker wie ungepflegtes Auftreten, Lügen und Geiz, sondern ebenso Dinge, für die die Vertrautheit einfach noch zu gering ist. Die folgenden Punkte stehen dabei ganz weit oben auf der Hitliste.

1. Das frühere Liebesleben

Wenn zwei potenziell demnächst Liebende erstmals zusammensitzen, dann ist die Wahrscheinlichkeit schon ab einem relativ jungen Alter hoch, dass jeder davon eine Vorgeschichte in amourösen Dingen hat. Mit anderen Worten: Beiden ist höchstwahrscheinlich klar, dass sie nicht die/der Erste sind.

Doch selbst wenn es so ist, dann ist das erste Date trotzdem der absolut falscheste Zeitpunkt um das frühere Liebesleben aufs Tableau zu bringen. Das erstreckt sich sowohl auf

  • Plaudern aus dem eigenen Beziehungs-Nähkästchen (egal wie gut die/der Ex dabei wegkommt),

  • Vergleiche des Dates mit der/dem Ex und

  • Fragen bezüglich der Vorgeschichte an das Date.

Kurzum: Das erste Date sollte ausschließlich ein Fall für zwei sein – bei dem frühere Partner absolut gar nichts verloren haben.

2. Politische Präferenzen

Die meisten Menschen haben eine mehr oder weniger stark ausgeprägte politische Einstellung. Davon ausgehend haben zwei Date-Partner höchstwahrscheinlich ebenso gewisse Zu- und Abneigungen gegenüber Parteien.

Erneut handelt es sich hierbei um ein Thema, mit dem sich ein Paar zu Beginn seiner Laufbahn früher oder später auseinandersetzen wird, wenn es mehr übereinander lernt. Wie jedoch eine aktuelle Umfrage zu Politik und Dating ganz klar zeigt, kann die politische Ausrichtung – je nach Parteipräferenz – pures Gift sein.

So würden jeweils über 30 Prozent aller Frauen und Männer jemanden nicht daten, der die Partei wählt, die sie jeweils am meisten ablehnen.

Wer sich nun fragt, ob es nicht schlimmer wäre, wenn sowas erst in späteren Beziehungsphasen ans Licht käme: Nein, nicht zwingend. Denn je besser man sich kennenlernt und je mehr dabei die Chemie stimmt und die Bindung gestärkt wird, desto größer werden die Chancen, dass die „Gewichtigkeit“ der politischen Präferenz in den Hintergrund tritt.

Anders formuliert: Wer beispielsweise erst nach einigen Monaten erfährt, was sein Partner wählt, muss es immer noch nicht mögen. Aber wenn er durch die gemeinsame Zeit eine festere Bindung verspürt, könnte er eher geneigt sein, über ein "politisches Mismatch“ hinwegzusehen.

3. Sexuelle Vorlieben

Dating und Sex sind untrennbar verbunden. Gleichsam handelt es sich dabei jedoch um ein besonders schwieriges Thema. Dazu zunächst einige Zahlen:

  • Je nach Umfrage lehnen zwischen 25 und 35 Prozent Sex beim ersten Date generell ab, für den Großteil des Rests bleibt er nur optional.

  • In der Praxis kommt es jedoch bei ungefähr 30 bis sogar fast 50 Prozent der Datenden gleich beim ersten Treffen zum „Bettspaß“.

Anders ausgedrückt: Manche schließen es zwar aus, dennoch machen es sehr viele. Was also tun? Nun, wenn die Chemie stimmt, ist es durchaus okay, wenn schon das erste Date im Bett endet. Kritisch ist es dagegen, beim Treffen allzu sehr in diese Richtung hinzuarbeiten.

Das betrifft in erster Linie alles, was mit der sexuellen Vergangenheit zusammenhängt. Heißt: Bitte kein Plaudern aus dem Nähkästchen und auch keine solchen Fragen ans Date.

Doch was, wenn das Gespräch in Richtung sexuelle Vorlieben abrutscht? Dann braucht es Augenmaß. Je mehr die eigenen Neigungen vom Mainstream abweichen könnten, desto eher sollte man an der Oberfläche bleiben. Für solche handfesteren Infos sind die Folge-Dates deutlich bessere Gelegenheiten. Jetzt hingegen können Infos über präferierte Stellungen und Praktiken das Gegenüber weniger anregen, sondern vielmehr in die Flucht schlagen.

4. Plumpheit

Zugegeben, nicht jeder ist gewandt, kann mit Worten umgehen wie Fecht-Olympioniken mit ihrem Degen und sich in jeder Hinsicht wie die/der perfekte Ms./Mr. Right geben. Wir alle haben unsere großen und kleinen Macken. Das sollte aber niemals eine Ausrede sein, um beim Date allzu plump vorzugehen.

Das bezieht sich insbesondere auf Komplimente, prahlerisches Auftreten, mangelhafte (Tisch-)Manieren und generell zu viel Direktheit. Ja, es geht in den meisten Fällen darum, einen dauerhaften Partner zu finden, vielleicht sogar einen fürs ganze restliche Leben. Das erste Date ist jedoch ganz primär ein Termin, um einen generellen Eindruck zu bekommen.

Daher ist es dabei nötig, sich so natürlich und unverstellt wie möglich zu präsentieren und dabei vor allem seine guten Seiten zu zeigen – ein bisschen zumindest. Großspurige Worte, übertriebene Gesten und harte Fails sollte man unter allen Umständen vermeiden.

Übrigens: Dazu gehört auch das Thema Geld. Ganz besonders, wenn man genug davon hat. Daher bitte keine Gespräche über Gehaltserhöhungen, Erbschaften, Aktiengewinne und auch kein auffällig-unauffälliges Vorzeigen des Geldbörseninhalts.

5. Ich-Bezogenheit und Du-Bezogenheit

Dates werden oft mit einem Bewerbungsgespräch verglichen. Definitiv nicht falsch, da es in beiden Fällen darum geht, gegenseitige Eindrücke zu erhalten, die man als Bewertungsgrundlage für das weitere Vorgehen nutzen kann.

Das wichtigste Stichwort dabei ist "gegenseitig“. Heißt, jeder sollte im Verlauf des Dates Gelegenheit haben, über sich zu erzählen. Wer entweder die ganze Zeit nur zuhört und kaum etwas von sich preisgibt, hat deshalb ähnlich schlechte Karten wie jemand, der andauernd nur über sich redet und dem Gegenüber keine Chance gibt, auch etwas von sich zu erzählen.

6. Typisches Klammerverhalten

Die meisten datenden Singles haben gewisse "Red Flags“, also Alarmsignale. Leuchten sie auf, bedeuten sie meist das vorzeitige Ende einer aufkeimenden Beziehung. Naturgemäß sind diese Red Flags ziemlich individuell. Ein jedoch nahezu universeller Killer ist jegliches Verhalten, das als "klammernd“ ausgelegt werden könnte – besonders wenn es mit einer Prise Verzweiflung gewürzt ist. Folgendes gehört besonders dazu:

  • Hinweise darauf, dass es bei bisherigen Dates nicht so gut lief und/oder dass man schon seit ewigen Zeiten Single ist. Bei sowas fragt jeder sich automatisch, warum das wohl so sein könnte – und ergreift lieber die Flucht.

  • In schillernden Farben gemalte Phantasiebilder, was man alles für einen Partner tun würde, wenn man denn bloß endlich einen hätte. Je übertriebener, desto verzweifelter und abschreckender wirkt sowas.
  • Alles, was bereits in Richtung gemeinsame Zukunftsplanung tendiert. Klar, das Date mag vielleicht irgendwann in ferner Zukunft tatsächlich vor einen Altar, in einen Kreißsaal oder ins Eigenheim führen. Wer aber beim ersten Treffen schon so tut, als sei das alles quasi ausgemacht und in allen Details festgelegt, der schreckt einfach nur ab.

Wie immer gilt: Sollte es mit der Beziehung klappen, wird der Partner solche Dinge im Lauf der Zeit erfahren. Fürs erste Date ist das alles jedoch zu intim und zu theoretisch.

Tipp: Alles, was man für einen Partner tun würde,


Die Recherche und Erstellung des Beitrags wurden durch eine externe Redakteurin vorgenommen und stammen nicht aus der eigenen Redaktion.

 

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