Ein Muss in diesem Sommer: Die Jeans ist wieder da!
Wer hat keine Jeans im Kleiderschrank? Das dürften wohl die allerwenigsten sein. Bereits seit mehr als 160 Jahren gibt es sie. In den 50er Jahren hat sie den Sprung von der Arbeitsbekleidung in die Mode geschafft. Und in diesem Sommer wird die Jeanshose wieder zum ganz großen Trend. Die AZ zeigt, welche Modelle, Formen und Farben angesagt sind.
Formen: 7/8-Jeans, Röhren- und Karottenhosen
Neben langen Jeans erobern mehr und mehr kurze Varianten die Sommerkollektionen. Die Berliner Modeberaterin Andrea Lakeberg erklärt: "7/8-Jeans gehören zum Beispiel dazu."
Einkaufsberaterin Anette Helbig aus Hannover ergänzt, dass auch Röhren- und Karottenhosen aktuell modische Formen sind. Und dann gibt es noch die Jeans-Latzhose oder den Overall aus Denim.
Farben: Hellblau ist angesagt
Vor allem die hellblauen Varianten seien derzeit angesagt, erklärt die Berliner Modeberaterin Lakeberg. "Oftmals sind diese Modelle besonders lässig, mit ausgefransten Säumen oder ausgestelltem Bein."
Muster: Bunte Patches und Flicken
Sowieso sind Jeans gerade häufig mit bunten Patches besetzt oder bestickt, beispielsweise mit Blumenranken. Auch der Laser-Cut ist derzeit ein beliebtes Mittel der Designer: Ein feiner Laserstrahl ritzt Muster auf den Denimstoff, auch kunstvolle Risse lassen sich auf diese Art herstellen.
Und so manches Experiment wagen die Designer heuer auch, so Beraterin Helbig: "Dazu gehören unter anderem Jeans, die zunächst auseinandergeschnitten und dann neu wieder zusammengesetzt werden – aber so, dass man dieses Flickwerk ganz bewusst sieht."
Woher der Name stammt: Verschifft in Genua
Jeans werden aus dem Stoff Denim gemacht. Der Begriff ist eine Verkürzung der französischen Worte de Nîmes – aus Nîmes, erklärt Buchautorin und Stilberaterin Katharina Starlay aus Wiesbaden. Aus dieser Stadt kamen Mitte des 19. Jahrhunderts die kräftigen Baumwollstoffe und das zur Blaufärbung benötigte Indigo.
Auch der Begriff Jeans hat eine ähnliche Geschichte: Die Stoffe wurden via Genua in die USA verschifft. Das französische Wort für die italienische Stadt ist Gênes, daraus machten die Amerikaner kurzerhand das Wort Jeans.
Die Jeans im Job: "Je dunkler, desto businesstauglicher"
Die Jeans sind in diesem Sommer wieder voll im Trend. Aber passen sie auch zu jedem Anlass, vor allem im Job? Nicht immer. Buchautorin und Stilberaterin Katharina Starlay erklärt: "Das kommt natürlich zum einen wesentlich darauf an, wie der Dresscode und die Zielgruppe des Unternehmens sind, in dem man arbeitet."
Die neuen Jeans-Trends bewertet sie deswegen so: "Löcher und ausgefranste Säume senden im Berufsleben die falsche Botschaft, und auch das typische helle Blau vieler Jeans passt besser in die Freizeit.“ Starlays Tipp: "Je dunkler die Farbe des Denim, desto businesstauglicher ist die Jeans. Für helle oder farbige Jeans sowie Chinos, die in manche Branchen passen, gelten eigene Gesetze."
Wichtig ist auch die Kombination: Zu einer Jeans immer ein Business-Teil tragen, empfiehlt Starley. Das wäre etwa für Frauen ein Blazer oder eine Bluse anstelle von lässigem Blouson oder Shirt. Daneben spielt auch die Passform dieser Hosen eine Rolle – vor allem im Berufsleben.
Die Jeans sollte eben nicht diese gewisse Spur zu eng sein. "Leider hat der heute übliche Elastan-Anteil dafür gesorgt, dass man Jeans sehr eng tragen kann, ohne dass es unbequem wird", erklärt Starley. "Das ist nicht immer optimal. Auch bei Jeans ist die Passform das A und O der Erscheinung", so Starley.
Auch Männer setzen auf Denim
Männer greifen zu Beginn der Frühjahrs-Saison vor allem zu schmalen Schnitten bei Jeans. Das berichtet zumindest die Fachzeitschrift Textilwirtschaft (Heft 12/2017). Körpernahe und dennoch bequeme Hosen sind bei Männern aller Altersgruppen gefragt – wobei jüngere Kunden sehr enge Skinny-Modelle bevorzugen.
Ein Trendteil für Männer scheint im ersten Moment gar nicht dazu zu passen: die Weste, die sonst zum Anzug gehört. Der Blick in die Kollektionen zeigt aber: Nun begleitet sie vor allem Freizeitkleidung wie Jeans und Chinos. So kleiden gleich einige Unternehmen ihre männlichen Models in Jeanshose und Jeanshemd, darüber eine farblich abgestimmte Weste.
Teils wird dazu noch Krawatte getragen. Schicker wirkt die Weste zur Jeans in einer sonst fast klassischen Kombination mit weißem Hemd und farbigem Einstecktuch – das Must-have der Saison.
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