Wohnungskauf mit Plan

MÜNCHEN In eine Immobilie investieren – das überlegen sich angesichts der niedrigen Zinsen derzeit viele Deutsche. Experten des Baufinanzierungsportals Baufi24.de erklären, wie Käufer sicher und langfristig planen können:

Zinsen bis zu unter vier Prozent: Die Experten behaupten: „Die aktuelle Niedrigzinsphase bietet Kreditnehmern die Chance, für ihr Immobiliendarlehen eine lange Zinsbindungszeit zu vereinbaren. Selbst für Darlehen mit 30-jähriger Festschreibung fallen bei den günstigsten Anbietern unter vier Prozent Zinsen an.”

Zinsbindungszeiten bis zu 30 Jahren: Möglich sind – je nach Bank – Zinsbindungszeiten zwischen fünf und dreißig Jahren, so die Experten. „Während der Festlegung gilt immer der gleiche Zinssatz, selbst wenn inzwischen die Zinsen für Immobilienkredite allgemein gestiegen oder gesunken sind”, teilt das Portal mit. Stephan Scharfenorth, Geschäftsführer von Baufi24.de: „Der Vorteil einer Zinsbindung von 15 Jahren oder länger besteht darin, dass der Kunde über einen langen Zeitraum von den niedrigen Darlehenskosten profitiert und eine verlässlichere Kalkulationsgrundlage hat.” Das gelte vor allem, „wenn der Bauherr einen Tilgungssatz von unter zwei Prozent gewählt hat”.
Eine niedrige Tilgungsrate führe dazu, dass innerhalb der ersten zehn Jahre relativ wenig getilgt wird, so die Experten weiter. „Ist der Zinssatz inzwischen gestiegen, kann dies bei der Verhandlung der Anschlussfinanzierung deutlich höhere Monatsraten nach sich ziehen.” Wer jedoch eine 30-jährige Zinsbindungszeit wähle, für den entfalle für diesen Zeitraum das Risiko einer Zinssteigerung.
„Dennoch ist zu beachten, dass auch eine Finanzierung mit einer 30-jährigen Kondition am Ende Sorgen bereiten kann, wenn der Tilgungssatz zu gering gewählt wurde.” Denn bei dem aktuell niedrigen Zinssatz sei eine Laufzeit von 50 Jahren bis zur Volltilgung durchaus realistisch und somit verschiebe sich das Zinsänderungsrisiko nur weiter in die Zukunft. Deshalb empfiehlt Scharfenorth, bereits heute die Auswirkungen des Zinsänderungsrisikos durch die Wahl eines passenden Tilgungssatzes möglichst gering halten.

Darlehen wird entsprechend teurer: Die Experten räumen ein: „Banken verlangen für die gewährte Sicherheit einen höheren Zinssatz. Je länger die Zinsbindungsfrist, desto teurer wird das Darlehen. So zahlen Kunden zurzeit für Kredite mit einer Festlegung auf 15 bis 30 Jahre etwa 0,3 bis 0,7 Prozent mehr als für Darlehen mit kürzerer Laufzeit.” Aufgrund des historisch niedrigen Zinsniveaus seien die Kosten jedoch trotzdem „noch sehr günstig”. Die Experten rechnen vor: „Für eine Baufinanzierung über 150000 Euro entstehen bei einem 0,5 Prozent höheren Zinssatz in zehn Jahren Mehrkosten in Höhe von 7500 Euro, also 62,50 Euro monatlich.” Je nachdem, ob und in welchem Umfang die Zinsen zukünftig steigen würden, könne der Kreditnehmer „über Jahre gesehen jedoch einiges mehr” an Ausgaben sparen. „Im langjährigen Vergleich liegen die Durchschnittszinsen für Darlehen mit zehnjähriger Zinsbindung bei über sechs Prozent.”

Ausstieg aus Verträgen: „Durch eine Zinsbindungszeit von 15 oder 20 Jahren gewinnt der Immobilienkäufer mehr Planungssicherheit für die gesamte Finanzierung”, so die Experten. Trotzdem vermeiden es viele Darlehensnehmer, sich so lange festzulegen. „Dabei ist ein Ausstieg aus solchen Verträgen gemäß § 489 BGB nach zehn Jahren möglich.” Kunden seien also nicht gezwungen, bis zum Ende der Zinsbindungszeit durchzuhalten, „sondern können nach zehn Jahren den Vertrag kündigen und ein neues Darlehen abschließen”. Sollten die Zinsen nach zehn Jahren noch weiter gesunken sein, heißt es bei dem Portal, „haben auch Kreditnehmer mit so genannten Langläufern die Möglichkeit, von dieser Entwicklung zu profitieren”.