Schlafmöglichkeiten für Gäste

Wenn Besuch kommt, gilt es die jeweiligen Übernachtungen gut zu organisieren
von  Abendzeitung

Wenn Besuch kommt, gilt es die jeweiligen Übernachtungen gut zu organisieren

BONN Im besten Fall schläft Besuch auf einer ausklappbaren Couch. Die ist in der Regel so bequem, dass auch die Oma am nächsten Morgen nicht über Rückenschmerzen klagt. Schlafsofas gibt es schon lange, bei der Bequemlichkeit und der Handhabung hat sich aber zuletzt viel getan, sagt Ursula Geismann vom Verband der deutschen Möbelindustrie. „Es gibt mittlerweile besonders raffinierte Lösungen, denen man gar nicht ansieht, dass man auch darauf schlafen kann.“ Außerdem werden Sofas tendenziell immer voluminöser. „Da gibt es Modelle, bei denen man einfach nur ein Bettlaken drauf legen muss, und schon hat man ein Gästebett“, sagt Geismann.

Eine neue Idee, die eigentlich eine alte ist, wird heute von vielen Möbelherstellern wieder aufgegriffen – die Schrankbetten. „Ein Schrankbett ist eine elegante Lösung, wenn man die Möglichkeit hat, so einen großen Schrank unterzubringen“, sagt Geismann. Das Schrankbett stammt aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Menschen mit wenig Platz auskommen mussten. Zimmer, die tagsüber als Ess- oder Wohnzimmer dienten, verwandelten sich am Abend mit wenigen Handgriffen in Schlafzimmer. Dass Schrankbetten heute wieder Konjunktur haben, liegt unter anderem daran, dass der Anteil an Singles steigt, die mobile und unkomplizierte Möbel schätzen, erläutert Geismann. Diese sogenannten Appartement-Möbel, die oft gleich mehrere Funktionen besitzen, eigneten sich besonders für kleinere Wohnungen. Heute sind Wohnbereiche außerdem meist offen, die Übergänge verlaufen fließend.

„In einer Wohnung, in der die Wohnbereiche miteinander verschmelzen, macht auch wieder das versteckte Schrankbett Sinn“, sagt Geismann. So kann das Wohnzimmer auch als Gästezimmer genutzt werden.

Wer geschickt ist, kann sich Multifunktionsmöbel auch selbst zusammenzimmern. „Aus vier Holzwänden und einem Deckel lässt sich zum Beispiel ein Matratzen-Versteck bauen, das auch als Couch- oder Beistelltisch genutzt werden kann“, sagt Maribel Goncalves, die von der DIY-Academy in Köln zur „Miss Do-it-yourself 2010“ gekürt wurde.

Je nach Grundfläche entsteht so eine würfel- oder quaderförmige Kiste, unter der die Gästematratze mit Klettbändern verstaut werden kann. „Legt man die Abdeckung etwas tiefer und schließt mit einer rechteckigen oder quadratischen Glasplatte ab, kann der Raum darunter je nach Jahreszeit und Lust dekoriert werden“, erläutert Goncalves. Auch ein zum Gästebett ausklappbarer Couchtisch ist denkbar. „Man baut eine flache Kiste, in die eine einfache, biegbare Matratze passt“, rät Goncalves. Die Kiste wird in der Mitte durchgesägt und beide Teile am offenen, oberen Rand mit Scharnieren verbunden.

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