Risse in der Wand

Selber versiegeln oder den Fachmann heran- ziehen, weil es ein komplizierter Fall ist?
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Vergrößert sich ein Riss in der Wand, sollte ein Fachmann die Ursache prüfen.
dpa Vergrößert sich ein Riss in der Wand, sollte ein Fachmann die Ursache prüfen.

MÜNCHEN - Selber versiegeln oder den Fachmann heran- ziehen, weil es ein komplizierter Fall ist?

Risse in Wänden sind meist nur ein optisches Problem. Viele Heimwerker beschließen deshalb, sie vor dem Streichen oder Tapezieren selbst auszubessern. Doch vor einer Reparatur in Eigenregie sollten sich Heimwerker über die Ursachen Gedanken machen. Denn manche Risse im Mauerwerk sind nicht harmlos und gefährden die Standfestigkeit der Häuser. Dann muss der Fachmann übernehmen, und es sich möglicherweise größere Baumaßnahmen nötig. „Risse haben sehr unterschiedliche Ursachen“, erläutert Eva Reinhold-Postina vom Verband Privater Bauherren. Erschütterungen durch leichte Erdbeben, ein sich verändernder Grundwasserspiegel, Schäden durch den Bergbau oder problematische Böden könnten Risse im Haus verursachen. Auch die unterschiedlichen Spannungen zwischen den Bauteilen eines Hauses können ein Grund sein. Auch die nicht vorgesehene Belastung eines Bauteiles führe oft zu Rissbildung, sagt Reinhold-Postina. Ein klassisches Beispiel ist die sogenannte nicht-tragende Innenwand. Sie sollte zwar die Last der Decke nicht abfangen, trägt dann aber doch einen Teil des Gewichts. Dafür ist sie aber nicht berechnet und bekommt deshalb Risse. Neugebaute Häuser setzen sich erst nach einiger Zeit. Auch das muss schon vorher bei der Berechnung der Statik einkalkuliert werden. „Neubauten setzen sich erfahrungsgemäß in den ersten sieben Jahren“, sagt Michael Pommer von der DIY-Academy. Obwohl oft harmlos, sollten Hausbesitzer die Entwicklung von sogenannten Setzrissen in dieser Zeit genau verfolgen.So lässt sich mit einer selbst aufgebrachten Gipsmarke ermitteln, ob sich ein Riss weiter ausbreitet. Dafür kann der Heimwerker einen Klecks Gips über der Schadstelle anbringen. Reißt die Gipsmarke nach einiger Zeit nicht ein, ist der Riss zur Ruhe gekommen. Breitet er sich weiter aus, ist es ratsam, einen Fachmann hinzuzuziehen. Als harmlos gelten dagegen sogenannte Haarrisse, die sich im Putz bilden. „Sie sollten allerdings nicht breiter werden als 0,2 Millimeter“, sagt Reinhold-Postina. Manche Ratgeber schlagen vor, diese Haarrisse einfach mit Farbe zu überstreichen. Ludger Küper, Direktor des Paint Quality Institute, hält jedoch wenig von dieser Vorgehensweise. Denn nach dem Überstreichen ist der Schaden weiterhin sichtbar. Auch bei feinen Haarrissen muss immer zuerst der Schaden ausgespachtelt werden. Dann kann mit gut deckender Farbe gestrichen werden.

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