Randbezirke immer populärer

Auch die Münchner Peripherie profitiert vom Immobilienboom – die Preisentwicklung ist Anzeichen für Wertzuwachs und Stabilität
von  AZ Themenredaktion / Themenredaktion
Zum Beispiel Feldmoching im Norden der Stand: Immobilien in Randlagen immer gefragter.
Zum Beispiel Feldmoching im Norden der Stand: Immobilien in Randlagen immer gefragter. © Gregor Feindt

Auch die Münchner Peripherie profitiert vom Immobilienboom – die Preisentwicklung ist Anzeichen für Wertzuwachs und Stabilität

MÜNCHEN Für den einen ist die City halb voll, für den anderen sind die Randbezirke halb leer. Denn: Nachdem die Preise für Immobilien in zentraler Lage seit Jahren auf ein sehr hohes Niveau gestiegen sind, weichen immer mehr Immobilienkäufer auf die äußeren Stadtteile Münchens aus. Neue Bauvorhaben und steigende Preise belegen gleichermaßen, dass die Peripherie immer begehrter wird. „Allein durch das fehlende innerstädtische Angebot rechnen wir mittelfristig mit einer hohen Nachfrage nach Neubauvorhaben am Stadtrand", erklärt Claus Kiermaier, Geschäftsführer der eigenwert GmbH, einem gemeinsamen Tochterunternehmen von Colliers International München GmbH und der Münchner Bank eG. Den wachsenden Aufwertungsprozess von Randbezirken spiegelt auch eine Studie der TU München wieder. Darin heißt es, dass Interessenten für Objekte in zentralen Lagen durch Angebote in äußeren Lagen aufgefangen werden. „Suchende legen durchschnittlich eine Suchdistanz von 5,8 Kilometer zurück. Dabei wägen sie Preis, Infrastruktur und Lage genau gegeneinander ab. 2013 führte die Attraktivität der Lage der äußeren Stadtteile zu einer Immobilienpreissteigerung von rund 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr", erklärt eigenwert-Geschäftsführer Kiermaier. Den Zahlen des Gutachterausschusses zufolge sind für die ersten drei Quartale des Jahres 2013 auf dem Markt der Baugrundstücke für den individuellen Wohnungsbau insgesamt elf Prozent weniger Vertragsabschlüsse als im Vorjahreszeitraum verzeichnet worden. Jedoch weisen die Preissteigerungen darauf hin, dass die Nachfrage anhaltend hoch ist. So ist der Geldumsatz insgesamt um 18 Prozent gestiegen. „Besonders in den äußeren Bezirken der Stadt konnten wir ein vermehrtes Interesse an Objekten feststellen. Zu den Käufern zählen sowohl Eigennutzer wie Kapitalanleger, für die die Renditeaussichten in der Peripherie aufgrund des Verhältnisses von Kaufpreis und Mietaussicht immer profitabler werden. Sie erkennen die Stabilität solcher Investments und investieren", sagt Claus Kiermaier. Die Zahlen sieht der Geschäftsführer des Münchner Immobilienvermittlers durch seine Beobachtungen bestätigt. „Bei der Wohnanlage ‚Zehntfeld' in Trudering wurden beispielsweise innerhalb kurzer Zeit die Hälfte der Eigentumswohnungen veräußert." Das Preissegment für die Wohneinheiten beträgt durchschnittlich rund 5900 Euro pro Quadratmeter . Für Kiermaier tragen zum Erfolg der Randbezirke aber auch weitere Faktoren bei: „Trudering ist gerade wegen seiner Kombination aus Anbindung an die Infrastruktur und Grünflächen für Familien attraktiv."

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