Mit diesen 30 Tipps zur Traum-Immobilie in München

„Wer suchet, der findet!“ Dieser alte Bibelspruch gilt auch für alle, die ein Haus oder Grundstück kaufen möchten. Sogar in einem heiß umkämpften Markt wie in München. Doch es gilt, wichtige Dinge zu beachten. Ein Branchen-Kenner verrät die 30 wichtigsten Tipps.
München - In München gleicht es dem Goldschürfen: Die Suche nach der richtigen Immobilie oder (im Umland) dem richtigen Baugrund. Wer weiß, worauf es ankommt, hat bessere Chancen. Die wertvollsten Tipps für dieses Unterfangen hat nun Bernd Weitzenbauer verraten. Der Immobilien-Experte hielt einen Vortrag bei einem Infoabend, den das Bauzentrum München in Kooperation mit der Münchner Volkshochschule veranstaltet hat.
Bernd Weitzenbauer war über 30 Jahre lang Bauunternehmer in München, er kennt die Branche. Vor knapp 15 Jahren ist er aus dem Geschäft ausgestiegen und ist seither Berater: Er hilft Bauherren und Käufern auf dem Weg zum Eigenheim. „Ich kenne beide Seiten, die Baubranche und den Käufermarkt“, sagt Weitzenbauer. „Und meine Tipps stützen sich auf die Erfahrung aus beiden Bereichen des Marktes“.
In 30 Punkten gibt Bernd Weitzenbauer in der AZ Ratschläge dazu, wie und wo Sie die richtige Immobilie finden. Vorneweg sagt er: „Der Weg zur Traumimmobilie hat keinen Lift, da müssen sie die Treppe nehmen.“ Man müsse sich schon anstrengen und es gibt nicht den einen richtigen Weg. „Aber wenn Sie alle diese 30 Tipps anwenden, dann garantiere ich Ihnen, dass Sie finden, was Sie suchen – und in den allermeisten Fällen brauchen sie nicht alle, dazwischen macht es Peng.“
Statistisch gesehen muss man 30 Immobilien anschauen, um die richtige zu finden. Auf einem hart umkämpften Markt wie München kann man seine Chancen aber erhöhen.
Das sind hierfür die Top-Tipps des Experten:
1. Suchen Sie im Internet beim Marktführer. Wer nicht bei Immobilienscout24 vertreten ist, den gibt es nicht.
2. Wenn Sie in Zeitungen suchen, schauen Sie auch in die kleinen Stadtteilzeitungen und achten Sie auf die knappen, unscheinbaren Anzeigen. Manchmal gibt es da Schnäppchen von privaten Verkäufern.
3. Nehmen Sie Kontakt mit Maklern und Bauträgern auf. Beschreiben Sie konkret, was und wo sie suchen. Lassen Sie sich vormerken. Damit sind sie schon mal im Kundenstamm. Fragen Sie regelmäßig nach.
4. Informieren Sie Freunde und Bekannte, die selbst viele Kontakte haben, dass Sie suchen. Haken Sie auch hier nach.
5. Besuchen Sie Immobilien-Messen, aber erwarten Sie nicht zu viel. Im Großraum gibt es etwa 2000 Bauträger, aber nur rund 40 Anbieter sind auf so einer Messe.
6. Sprechen Sie Bausparkassen, (Stadt)-Sparkassen und Banken an: Die haben alle Immobilienabteilungen. Fragen Sie immer wieder nach.
7. Erkundigen Sie sich bei der Stadt oder der Umlandgemeinde nach einem Immobilien-Informationszentrum, wo Sparkassen, Banken und Makler zusammenarbeiten.
8. Zwangsversteigerungen sind auch eine Möglichkeit. Steigern Sie aber nur auf Immobilien, die man auch besichtigen kann. Die Gutachten sind nicht immer verlässlich.
9. Sprechen Sie Ihre Gemeindeverwaltung an: Sie kann Ihnen Auskunft über Grundstücke und die Marktsituation geben. Im Bauberatungszentrum erfahren Sie, wo Neubauten geplant sind und wer die Bauträger sind.
10. Nehmen Sie Kontakt mit dem Haus- und Grundbesitzerverein auf. Viele Eigentümer sind hier Mitglied. Geben Sie ein detailliertes Inserat in der Mitgliederzeitschrift auf.
11. Rufen Sie Bauträger an, von denen Sie wissen, dass diese dort, wo Sie suchen, schon gebaut haben. Die planen sicher schon wieder. Lassen Sie sich vormerken.
12. Konzentrieren Sie sich auf zwei bis drei Stadtviertel. Fahren Sie dort die Ecken ab, die Ihnen gefallen. Achten Sie dabei auf leerstehende Häuser. Sprechen Sie die Hausverwaltungen vor Ort an. Eventuell bekommen Sie auch bei einem örtlichen Wirt einen heißen Tipp.
13. Machen Sie einen Aushang in örtlichen Geschäften. Wenn Sie nett fragen, dürfen Sie das. So erreichen Sie Kunden, Angestellte und Lieferanten.
14. Hängen sie sich ein Plakat ins Auto oder ans Radl, wenn Sie im Viertel unterwegs sind. Seien Sie dabei kreativ und gestalten Sie es ansprechend. So erreichen Sie Passanten.
15. Sprechen Sie bei sich vor Ort mit dem Briefträger, die wissen oft ganz genau, was sich tut. Auch der örtliche Kaminkehrer oder Hausmeister kann einen Hinweis haben.
16. Denken Sie an Hobbys: Wen kennen Sie etwa aus einem Verein, der gute Kontakte haben könnte?
17. Nutzen Sie auch berufliche Kontakte: Sagen Sie es nicht nur Kollegen, sondern auch Kunden, Gästen oder Lieferanten, dass Sie gerade auf der Suche sind.
18. Gehen Sie aufs Bauamt oder zur Lokalbaukommission und fragen Sie, ob irgendwo der Ausbau eines Dachbodens genehmigt wurde. Eventuell können Sie sich da einkaufen.
19. Fragen Sie nach bei Innungen und Wirtschaftskammern, ob Gewerbeflächen in Wohnraum verwandelt wurden. Wenn Sie sehen, dass Geschäfte oder Werkstätten schließen, fragen Sie nach einer Umnutzung.
20. Schreiben Sie Eigentümer von schönen Grundstücken oder Häusern direkt an. Sie erfahren die Adressen häufig von Nachbarn, wenn Sie höflich fragen. Ansonsten könnten Sie im Grundbuch nachschauen.
21. Informieren Sie sich bei Behörden, ob Baudenkmäler zu erwerben sind. Alte Mühlen, Bauernhöfe oder Herrschaftshäuser sind zwar häufig baufällig, können aber sehr interessant genutzt werden.
22. Wenden Sie sich an die Bundesbahndirektion, Abteilung Liegenschaften: Die haben oft interessante Grundstücke, zum Beispiel an stillgelegten Gleisen oder leerstehenden Bahnhöfen.
23. Wenn Sie die Abgeschiedenheit mögen, fragen Sie bei der Forstverwaltung nach leerstehenden Forsthäusern.
24. Gehen Sie zu Firmen in dem Viertel, in dem Sie suchen und fragen Sie den Personal- oder Betriebsrat, ob Sie einen Aushang am Schwarzen Brett anbringen dürfen.
25. Schreiben Sie Architekten an – vielleicht planen diese ja gerade etwas Interessantes, was zusagen könnte.
26. Fragen Sie Menschen, die mit Bauprojekten im Viertel zu tun haben, etwa Lokalpolitiker oder Stadtviertel-Politiker in Bezirksausschüssen.
27. Geben Sie eine Suchanzeige in der Zeitung auf. Beachten Sie auch hier die kleinen Anzeigenblätter im Viertel.
28. Lassen Sie Postwurfsendungen austragen. Sie können das Gebiet und die Haushalte genau festlegen. Es sollten mindestens 1000 Stück sein.
29. Verteilen Sie Handzettel an Orten, an denen viel los ist, etwa vor Supermärkten oder Baumärkten.
30. Bündeln Sie Ihre Aktionen. Machen Sie sich einen Plan und nehmen Sie sich genügend Zeit, möglichst viel davon umzusetzen.