„Licht – Luft – Raum“

Eine denkmalgeschützte Scheune wurde umgebaut. Dafür gab es den ersten Platz beim VELUX Architekten-Wettbewerb 2010
von  Abendzeitung
Coast Office Architecture gewinnt mit dem lichtdurchfluteten Umbau einer Scheune den ersten Preis beim VELUX Architekten-Wettbewerb 2010.
Coast Office Architecture gewinnt mit dem lichtdurchfluteten Umbau einer Scheune den ersten Preis beim VELUX Architekten-Wettbewerb 2010. © Coast Office

Eine denkmalgeschützte Scheune wurde umgebaut. Dafür gab es den ersten Platz beim VELUX Architekten-Wettbewerb 2010

HAMBURG COAST Office Architecture ist der Gewinner des fünften VELUX Architekten-Wettbewerbes, der in diesem Jahr unter dem Motto „Licht – Luft – Raum“ stand. Die Stuttgarter Architekten überzeugten die Leser des Bauherrenmagazins house and more mit ihrer Einreichung „Atelier S.“. Dabei zeigten sie eindrucksvoll, wie sich Licht und Luft als relevante Größen in gebaute Architektur einbeziehen lassen. Knapp die Hälfte der mehr als 22000 abgegebenen Stimmen entfiel auf das lichtdurchflutete Atelier des jungen Architekturbüros.

Auf dem zweiten Platz rangiert mit 25,5 Prozent der „Umbau eines Kettenhauses“ des Büros luczak architekten. Den dritten Platz belegt die „Primärenergieoptimierte Holzbox“ vom team 51,5° architekten.

Das Stuttgarter Büro gewann beim diesjährigen VELUX Architekten-Wettbewerb schon zum zweiten Mal. Nachdem Sie für ihre Einreichung „White Rock“ Ende März von der Fachjury schon mit dem erstmals vergebenen Newcomer-Preis ausgezeichnet wurden, überzeugten sie jetzt mit ihrem Umbau einer historischen Scheune.

Die Architekten von COAST Architecture haben eine denkmalgeschützte Scheune aus dem 17. Jahrhundert zum Atelier und Ausstellungsraum umgebaut und saniert. Hierzu wechselten sie den maroden Dachstuhl originalgetreu aus und arbeiteten die alten Bruchsteinwände auf. Über zahlreiche Dachwohnfenster werden auch die neu entstandenen Atelierbereiche im Erdgeschoss mit Tageslicht versorgt. Über eine Treppenskulptur gelangt man auf die private Galerie. Im Anbau wird eine Küche über drei weitere Dachwohnfenster belichtet.

Die Zweitplatzierten luczak architekten gestalteten bei ihrem Projekt ein Dachgeschoss mit einer besonderen Raum- und Klimawirkung aus. Bei der Modernisierung eines Nachkriegsbaus entfernten sie zunächst einen Teil der Decke und erweiterten das Haus um einen Anbau.

Durch eine Erhöhung und zwei Aufbauten mit offenem Bad und Dachterrasse konnte das Dachgeschoss ausgebaut und geöffnet werden. Der enge und niedrige ehemalige Spitzboden wurde durch eine Kombination aus eingeschnittener Dachterrasse und Dachfenstern in den Himmel erweitert. Die symmetrische Anordnung der Dachwohnfenster verstärkt die Raumkanten.

Mit der „Primärenergieoptimierten Holzbox“, dem Neubau eines lichtdurchfluteten, seniorengerechten Niedrigenergiehauses, nimmt team 51,5° architekten den dritten Platz ein. Die Architekten haben ein primärenergieoptimiertes, altengerechtes Einfamilienhaus als KfW 60-Haus erbaut. Ein Zentralraum mit extrem gartenbezogenen Aufenthaltszonen prägt die eingeschossige Holzbox. Durch das Niedrigenergiekonzept ist der Hausgrundriss kompakt und mit zwölf mal zwölf Meter vergleichsweise tief. Durch zwei Flachdach-Wohnfenster fällt viel Tageslicht in das Gebäudeinnere und prägt entscheidend die Atmosphäre.

Der VELUX Architekten-Wettbewerb schafft seit 2005 ein Bewusstsein dafür, wie Architekten Lichtwirkung und Raumklima innovativ gestalten können. Der Trend der eingereichten Projekte hin zu Sanierung und Umbau spiegelt das aktuelle Wachstumspotenzial im Branchensegment wider. Jury-Vorsitzender und Vorjahressieger Thomas Unterlandstättner hob neben der hohen Zahl von 65 Einreichungen insbesondere die Qualität der Arbeiten hervor: „Durch eine Vielzahl qualitativ hochwertiger Beiträge und ein allgemein hohes Niveau der Beiträge konnte sich der VELUX Architekten-Wettbewerb in der Wahrnehmung von Fachkreisen etablieren.“

Die hochkarätig besetzte Fachjury – unter anderem mit Lichtplaner Professor Peter Andres, Bernd Blaufelder (Bund Deutscher Architekten) und Professor Johanne Nalbach (Nalbach + Nalbach) – hatte zuvor fünf Finalteilnehmer aus den insgesamt 65 Einreichungen bestimmt.

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