Immobilien-Finanzierung

Durch das aktuelle Zinstief fallen zugeteilte Bauspardarlehen oft teurer aus als vergleichbare Kredite von Banken. Wann Bauherren deshalb besser auf das Bauspardarlehen verzichten:
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Damit bei der Bezahlung der eigenen Immobilie alles optimal läuft, müssen Bauherren ihren Finanzierungsplan kritisch hinterfragen.
ING-DiBa Damit bei der Bezahlung der eigenen Immobilie alles optimal läuft, müssen Bauherren ihren Finanzierungsplan kritisch hinterfragen.

Durch das aktuelle Zinstief fallen zugeteilte Bauspardarlehen oft teurer aus als vergleichbare Kredite von Banken. Wann Bauherren deshalb besser auf das Bauspardarlehen verzichten:

MÜNCHEN Frust statt Freude: Während die meisten Bauherren und Immobilienkäufer sich seit Monaten über Baugeldzinsen auf Niedrigstniveau freuen, bereitet vielen Bausparern die Mitteilung der Bausparkasse, dass der Kredit zum Abruf bereitsteht, eine herbe Enttäuschung. Denn das nach Jahren der Vertrags-ansparung endlich zugeteilte Bauspardarlehen ist im aktuellen Zinstief oft deutlich teurer als vergleichbare Hypothekendarlehen von Banken und Sparkassen. Die gibt es laut dem Baugeldindex der Frankfurter FMH-Finanzberatung derzeit mit zehnjähriger Sollzinsbindung im Schnitt schon für einen jährlichen Effektivzinssatz von rund 3,60 Prozent.

Zum Vergleich: Vor allem bei älteren Bausparverträgen steht dagegen beim Effektivzins des Bauspardarlehens oft noch eine vier oder fünf vor dem Komma. Ist das der Fall, gibt es für Bauherren nur eine sinnvolle Entscheidung: Auf das Bauspardarlehen verzichten, sich das angesparte Vertragsguthaben auszahlen lassen und die Immobilie komplett mit einem günstigeren Bankdarlehen finanzieren.

Schon genauer hinschauen müssen Bausparer allerdings bei Bausparverträgen, die erst in den letzten Jahren abgeschlossen und mit hohen Einzahlungen in kurzer Zeit angespart wurden. Denn bei den neueren Tarifen haben die Kassen oft sowohl den Ansparzins gesenkt als auch die Kreditkonditionen verbilligt. Effektivzinssätze auf dem aktuellen Marktniveau sind dabei durchaus drin. Liegen die Konditionen von Bank- und Bauspardarlehen dicht beieinander, hilft deshalb nur ein exakter Effektivzinsvergleich. Um dabei die tatsächlichen Kosten des Bauspardarlehens zu ermitteln, müssen Bauherren einen Blick ins Kleingedruckte werfen. Denn die Bausparbedingungen regeln ganz genau, was passiert, wenn der Kunde auf das Darlehen verzichtet. Nicht selten winkt dann als Belohnung rückwirkend eine deutlich höhere Ansparverzinsung und zum Teil auch eine Rückerstattung der am Anfang gezahlten Abschlussgebühr. Wird der Kredit dagegen in Anspruch genommen, fallen diese Vorteile weg.

Die Folge: In solchen Fällen müssen beim Vergleich mit einer Bankfinanzierung sowohl der Zinsverzicht als auch die nicht erstattete Abschlussgebühr dem Bauspardarlehen als indirekte Kosten zugerechnet werden. Der „echte“ Effektivzins liegt dadurch oft deutlich höher als der in den Vertragsbedingungen ausgewiesene Standardwert!

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