Haus an Haus
Die Preise für Reihenmittelhäuser sind bayernweit nach oben geklettert. Das ist laut IVD vor allem ein Trend in Oberbayern. München ragt heraus – die Kaufpreise stiegen in zehn Jahren um 41,5 Prozent
MÜNCHEN Das Marktforschungsinstitut des Immobilienverbands Deutschland (IVD) Süd hat die Preisentwicklung bei Reihenmittelhäusern für Bayern untersucht. Geprüft wurden Bestandsobjekte mit gutem Wohnwert und etwa 120 Quadratmetern Wohnfläche. Ergebnis: „In Oberbayern steigen die Preise für Reihenmittelhäuser seit Herbst 2009. Nach einer kurzen Verschnaufpause im Herbst 2010”, so Stephan Kippes, Leiter des IVD-Marktforschungsinstituts. Er sagt auch: „Mit stabil gebliebenen Werten setzte sich der Aufwärtstrend weiter fort.”
Die Nachfrage nach Wohnimmobilien generell sei bayernweit am Steigen – trotz der deutlich angezogenen Preise. „So müssen viele Käufer insbesondere in den Ballungsräumen im Frühjahr 2012 deutlich tiefer in die Tasche greifen als noch im Herbst 2011.” Der IVD Süd teilt auch mit: Im Vergleich zum Herbst 2011 haben die Preise für Reihenmittelhäuser im Frühjahr 2012 bayernweit um 1,5 Prozent zugelegt. Aktuell würde für ein Reihenmittelhaus in Bayern durchschnittlich 299000 Euro je Objekt bezahlt. Vor zehn Jahren lag dieser Wert noch bei 254000 Euro. Der Preisanstieg im Frühjahr 2012 gegenüber dem Frühjahr 2002 liege somit bei 17,7 Prozent.
Vor allem in Oberbayern seien die Preise für Reihenmittelhäuser gestiegen: Hier legten die Kaufwerte im Frühjahr 2012 im Vergleich zum Herbst 2011 um 5,5 Prozent auf durchschnittlich 374000 Euro je Objekt zu. Betrachtet man die Preisentwicklung bei diesem Marktsegment seit Frühjahr 2002, liegt die Veränderung laut IVD bei plus 16,1 Prozent.
München ragt heraus: Im Frühjahr 2012 lag der Kaufpreis dort für ein Reihenmittelhaus mit gutem Wohnwert auf historisch höchstem Niveau von 590000 Euro je Objekt, heißt es beim IVD. Im Vergleich noch zum Herbst 2011 ein Plus von 12,4 Prozent.
Im Frühjahr 2002 habe der Durchschnittspreis noch bei 417000 Euro für ein Reihenhaus gelegen – ein Plus in zehn Jahren also von 41,5 Prozent.
Die hohen Kaufpreise für Reihenhäuser bayernweit und vor allem in den Ballungsräumen erklärt man sich beim IVD mit dem „an vielen Standorten knappen Baugrund”. Das Angebot sei knapp – gleichzeitig sei die Nachfrage ungebrochen hoch. Auch bei Einfamilienhäusern und Doppelhaushälften sei das ein Trend seit Jahren. Zu den wichtigsten Kaufmotiven der Eigennutzer gehöre das aktuell historisch niedrige Zinsniveau. Kapitalanleger wollten ihr Geld durch den Erwerb einer Immobilie vor Inflationsverlusten schützen.