Ein sicherer Christbaum
Wer einen Wohnungs- oder gar einen Hausbrand durch einen in Flammen aufgehenden Christbaum vermeiden will, sollte einige Tipps beachten
ERLIN Sanft schlummert der Hausherr vor dem Fernseher, während hinter ihm die vertrockneten Zweige des Weihnachtsbaums zu glimmen beginnen. Trotz aller Warnungen passiert das noch allzu oft: „In der Adventszeit entstehen in deutschen Haushalten jedes Jahr um die 36 Millionen Euro Schaden in etwa 15000 Fällen“, schätzt Katrin Rüter de Escobar vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Meist sind Brände die Ursache, die von Weihnachtsbäumen oder Kränzen aufs Mobiliar übergreifen. Wer aber ein paar grundsätzliche Regeln einhält, kann eine solche Katastrophe leicht verhindern.
Wichtig ist zunächst der sichere Stand des Weihnachtsbaums. Dafür muss niemand mehr unter die Tanne kriechen. „Heute sind auf dem Markt fast nur noch Christbaumständer mit Seiltechnik erhältlich“, sagt Lothar Beckmann von der Stiftung Warentest. Damit lässt sich der Baum bequem per Fußhebel fixieren. Teuer müssen diese Ständer nicht sein. „Auch im Discounter-Bereich kann man da heute Schnäppchen machen“, sagt Beckmann.Die meisten Weihnachtsbaumständer sind mittlerweile mit einem Wassertank kombiniert, der den Baum stabilisiert und bewässert. „Wenn der Baum in die beheizte Wohnung kommt, geht es ihm dort wie einem Blumenstrauß“, erklärt Beckmann: „Ohne Bewässerung trocknet er aus, nadelt und ist viel brennbarer.“
Um ein Umkippen zu vermeiden, sollte der Baum nicht im Luftzug zwischen Tür und Fenster stehen. Im Zweifelsfall ist es besser, ihn zusätzlich an der Wand zu befestigen, etwa mit Blumendraht. Ist der Baum mit echten Wachskerzen geschmückt, müssen auch Vorhänge, Gardinen, Papier und Polstermöbel außer Reichweite sein. Wer verspielte Haustiere hat, hängt das Lametta besser nicht an die untersten Zweige oder stellt den Baum auf ein stabiles Tischchen.
Beim Anzünden gilt die Faustregel, an der Spitze zu beginnen und sich nach unten vorzuarbeiten. Beim Löschen der Kerzen geht es andersherum. Wer Lichterketten bevorzugt, sollte zu Qualitätsprodukten greifen, rät Stefanie Drückler vom TÜV Rheinland. Nur Ketten mit dem GS-Zeichen für „geprüfte Sicherheit“ sindvon neutralen Prüfern getestet worden. Auch Name und Adresse des Herstellers sollten in deutscher Sprache auf der Verpackung stehen.
- Themen:
- Stiftung Warentest
- TÜV