Die Wohnungsübergabe
Sowohl der Vermieter als auch der jeweilige Mieter profitiert davon, wenn er die Übergabe der Wohnung nicht als lästigen Pflichttermin betrachtet, sondern Zeit und Sorgfalt investiert
„Auch wir empfehlen Mietern und Vermietern die Anfertigung eines Übergabeprotokolls”, sagt Ulrich Ropertz vom Deutschen Mieterbund. Damit wird jeder auch nachträgliche Zweifel darüber ausgeräumt, in welchem Zustand die Wohnung ist. Mieter sollten bei der Überprüfung der Wohnung sehr sorgfältig sein und genau prüfen, ob alles in Ordnung ist: Gibt es Flecken im Teppich, Katschen im Parkett oder tropfende Wasserhähne? Funktionieren die Jalousien und wird das Wasser im Badezimmer warm? „In der Praxis haben aber nur wenige Mieter den Nerv dazu, alles genau zu kontrollieren – die Wohnungsübergabe wird als reine Formalie betrachtet.” Viele Mieter denken, dass man sich um kleinere Mängel auch einfach später kümmern kann. Nach der Übergabe kann der Vermieter aber bei allen Schäden, die nicht aufgenommen wurden, behaupten, dass der Mieter als Verursacher verantwortlich ist, erklärt Ropertz. Mieter und Vermieter sollten sich für die Übergabe Zeit nehmen und die Wohnung Raum für Raum gründlich durchgehen, rät auch Warnecke. Der Mieter sollte alle Steckdosen und Lichtschalter überprüfen, außerdem Installationsgeräte wie Heizung und Herd sowie die Fenster und alle Mängel vermerken. Das alles passiert am besten bei Tag, denn sonst können bei schlechtem Licht vielleicht Schäden übersehen werden. Darüber hinaus hat der Mieter bei Wohnungsübergabe ein Anrecht auf mindestens drei Wohnungsschlüssel. Sprechen Argumente dafür – zum Beispiel, wenn eine Großfamilie einzieht -, könnten es auch mehr sein.
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