Der Weg geht ins Grüne
AUGSBURG Den Garten schön und auch noch möglichst praktisch anlegen – das will gut durchdacht sein. Vor allem sollte man durch den Garten trockenen Fußes laufen können – und zum Beispiel vom Haus zum Kompost oder in den Kräutergarten.
In Eigenregie einen Gartenweg anzulegen ist allerdings gar nicht so einfach. Denn es geht nicht nur um die Optik – nein, die Wege sollten auch so angelegt sein, dass sie eben und sicher sind. Ein lockerer Holzpfad zum Beispiel sieht schön natürlich aus – allerdings kann man auf nassem Holz leicht ausrutschen. Jeder Bauherr oder Gartenbesitzer muss also für sich die optimale Lösung finden.
„Vor Beginn der Arbeiten sollte man sich zuerst über die Funktion des geplanten Weges klarwerden”, rät Thomas Drexel, Architekt aus Augsburg. Denn schließlich sei ein Weg ein wichtiges Element der Gartengestaltung und müsse zur Architektur und zu den anderen Belägen des Hauses passen. Daher sollte man sich überlegen, welche optische Wirkung Steine in dieser oder jener Farbe oder Machart haben. „So passen viereckige Betonplatten zu einem Haus im Bauhausstil, Pflasterklinker zu einem Bauernhaus”, sagt Drexel.
„Auch die Wegführung muss sorgfältig geplant werden”, erläutert der Architekt. Andernfalls würden später in der Eile Abkürzungen gesucht – und gefunden. Neben dem eigentlichen Weg verläuft dann der tatsächlich genutzte Trampelpfad. Unterschieden werden müsse zwischen Haupt- und weniger gegangenen Nebenwegen.
Der Weg durch den Vorgarten zum Haus sollte möglichst kurz, breit und geradlinig sein. „Er muss gut befestigt sein, so dass er jederzeit sicher begehbar ist und im Winter auch gut Schnee geräumt werden kann”, sagt Peter Himmelhuber, Gärtner aus Regensburg.
Die Wegbreite sollte so angelegt sein, dass zwei Menschen gut nebeneinander gehen können. Ebenso müsse der Transport von Gütern leicht möglich sein. Stufen seien bei Hauptwegen ein Hindernis und möglichst zu vermeiden – es sei denn, es gibt Hanglagen oder Gefälle. „Einen Weg im Garten mit Steinen oder Pflaster zu belegen, ist relativ einfach”, sagt Jörg Wilms, Trainer bei der DIY-Academy, ein Portal für Heimhandwerker. Großen Wert müsse der Heimwerker aber auf den Unterbau des Weges legen. Für den Unterbau eines mit Steinen befestigten Gehweges müsse das Erdreich zuerst 30 Zentimeter und bei befahrenen Wegen 50 Zentimeter ausgeschachtet werden, beschreibt Wilms die ersten Arbeitsschritte.
In diese Grube werde eine dicke Kiesschicht und darüber eine Bettung aus grobem und feinem Split aufgebracht. Damit sich der Boden nicht setzt, wird die Kiesschicht mit einer Rüttelplatte verdichtet. Kleinere Rüttelplatten kann man im Baurmarkt leihen – sie passen gut ins Auto. Dann erst werden die Steine verlegt.
Abschließend wird Split in die Fugen eingekehrt und das Ganze wieder verdichtet. Hierfür sei eine Rüttelplatte mit Überzug das richtige Gerät, weil damit der Belag nicht beschädigt wird, so Wilms. „Nebenwege, die zum Schlendern und Verweilen im Garten einladen, müssen nicht unbedingt aufwendig, mühevoll und teuer sein”, rät Drexel. „Sie müssen nur dem Schritt der Gartenbewohner standhalten und bei Gelegenheit das Rad der Schubkarre rollen lassen.”
So ein Weg könne daher auch schon durch einen Streifen gemähtes Gras in einer Blumenwiese entstehen. Alternativ könne man in den Rasen Schrittsteine verlegen – in dem man Rasenflecken in entsprechender Größe aussticht und die Steine einpasst.
Oder man belegt Gartenwege mit Rindenmulch. „Eine Deckschicht aus Rindenmulch ist weich wie Waldboden und sehr angenehm begehbar”, so Wilms. Rindenmulch hält allerdings nicht ewig, er muss nach einer Zeit erneuert werden. Langlebiger seien befestigte Nebenwege aus Kies oder Split.
Als Untergrund unter dem Kies oder Split empfiehlt der Heimwerkerexperte ein wasserdurchlässiges Vlies – dann kann kein Unkraut auf dem Weg wachsen.
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