Auf Betongold bauen
Experten kommen zu einer eindeutigen Bewertung: Gold ist derzeit ohne, Immobilien sind mit viel Nutzwert
MÜNCHEN Die Finanzkrise der Griechen hat die Euro-Zone in Turbulenzen gebracht. Die gemeinsame Währung, der Euro, geht in die Knie. Bei vielen Anlegern wächst schon wieder die Angst ums Ersparte. Bei den Verbraucherzentralen laufen die ersten besorgten Anfragen auf, ob bisherige Weichenstellungen richtig sind oder Rücklagen nicht doch lieber umgeschichtet werden sollten, beispielsweise in Gold, Immobilien oder Dollar, wie Annabel Oelmann von der Verbraucherzentrale Düsseldorf berichtet. Ihr Tipp: Gelassen bleiben und nicht hektisch umschichten. Das kostet nur Gebühren. Panik istunbegründet, betont auch Andreas Beck vom Institut für Vermögensaufbau in München. Der Euro ist lange unter einem Dollar gedümpelt. Dass er jetzt vom extrem hohen Niveau der letzten Monate etwas nach unten gerutscht ist, ist noch kein Beinbruch. Doch wohin mit dem Geld in der Euro-Krise? Hier einige Antworten für Sparer, die ihre Geldanlage auf den Prüstand stellen, vielleicht krisenfester machen wollen und dabei zwischen den Alternativen Gold oder Betongold schwanken:
Schnell noch rein in Gold? Das Edelmetall ist momentan die begehrteste Geldanlage weltweit. Anleger kaufen schon seit Monaten alles, was sie an Goldigem kriegen können. Die Feinunze kostet aktuell 1.182 Dollar. Doch je stärker die Kaufwut, desto schwankungsanfälliger der Markt. Jetzt lieber die Finger davon lassen, rät Beck: „Das ist eine klassische Blase.“ Die Annahme, Gold sei in Krisenzeiten wertstabil, gelte nicht mehr. Der Nutzwert liege bei null. „Teuer und spekulativ“, winkt auch Oelmann ab. Wer unbedingt kaufen will, sollte das in Tippelschritten tun, Rückschläge nutzen und nicht das ganze Ersparte investieren.
Wie steht's um den Immobilienkauf? „Betongold“ ist infolge von Euro-Schwäche und Griechenland-Krise ein Investitions-Schlager – eine echte Absicherung mit Wertzuwachs, vor allem in einer Stadt wie München. Maklerverbände melden deutlich steigende Kauflust in Ballungsräumen. Immobilien gelten als inflationssicher und solides Fundament fürs Alter. Überdies sind die Bauzinsen auf historischem Tiefstand. Und der Andrang drückt insgesamt die Preise. Der Immobilienkauf für den Eigenbedarf bietet einen großen Nutzwert, betont Beck. Sein Tipp: Jetzt zugreifen, wer damit schon länger liebäugelt und ein geeignetes Objekt in guter Lage findet!
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