Zurück aus dem All
„Zu den Sternen fliegen“ bleibt bis auf weiteres ein Traum - AZ-Chefreporter Matthias Maus über das Imageproblem der Raumfahrt
„Ich weiß, dass es passiert ist, aber ich spüre nichts.“ John Updike, Amerikas großer Chronist, lässt seine Romanfigur Harry Angstrom das sagen, als er von der Mondlandung hört. Die Welt fieberte dem Moment entgegen vor 40 Jahren und passiert ist – nichts?
Nicht ganz. Es war ein Nachweis, was möglich ist, wenn Geld, Willenskraft und technische Fähigkeit zusammenkommen. Und ja, die Teflonpfanne, das Navi und das Handy haben wir auch. Und doch hat die Raumfahrt ein massives Image-Problem. Nicht trotz, sondern seit der Mondlandung. „Wir können zwar zum Mond fahren, aber...“ sagt man gerne, wenn man die wahren Herausforderungen woanders sieht als im All.
Was hatten die Astronauten mitgebracht? Ein paar Gesteinsbrocken und eine Erkenntnis: Hinterm Mond, da wo’s so gespenstisch dunkel ist, da geht der Weltraum erst los. Der Erfolg machte deutlich, wie groß die kommenden Schwierigkeiten werden würden. Der Traum „zu den Sternen zu fahren“, wie das Wort Astronaut unterstellt, bleibt vorerst unerreichbar.
Und: Jeder Astronaut kehrt in eine Welt zurück, auf der die Menschen sich nicht geändert haben.
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