Zivildienst für alle!

Arno Makowsky, AZ-Chefredakteur, über die Diskussion zur „Wehrgerechtigkeit“: „Der Begriff muss neu definiert werden".
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Das Ende der Zivildienstleistenden hätte schlimme Folgen für Krankenhäuser und Altenheime.
Gregor Feindt Das Ende der Zivildienstleistenden hätte schlimme Folgen für Krankenhäuser und Altenheime.

Arno Makowsky, AZ-Chefredakteur, über die Diskussion zur „Wehrgerechtigkeit“: „Der Begriff muss neu definiert werden".

„Allgemeine Wehrpflicht“ – allein schon der Begriff ist ein Hohn. Nicht mal die Hälfte aller jungen Männer wird mittlerweile zur Bundeswehr eingezogen oder muss Zivildienst leisten. Von „Wehrgerechtigkeit“ – noch so ein Begriff aus vergangenen Zeiten – kann schon längst keine Rede mehr sein. Es ist deshalb überfällig, dass die Bundesverfassungsrichter die gängige Einberufungspraxis für grundgesetzwidrig erklären. Eine entsprechende Klage liegt in Karlsruhe jetzt vor.

Was aber wären die Konsequenzen, wenn die Wehrpflicht tatsächlich abgeschafft würde? Natürlich verankern die jungen Wehrpflichtigen die Armee in der Gesellschaft, natürlich hätte das Ende der „Zivis“ schlimme Folgen für Krankenhäuser und Altenheime. Und kann es wirklich richtig sein, wenn junge Menschen überhaupt keine Verantwortung mehr für die Allgemeinheit übernehmen?

Vielleicht muss der Begriff der „Wehrgerechtigkeit“ neu definiert werden. Er könnte bedeuten: Alle jungen Leute, egal ob Mann oder Frau, müssen einige Monate etwas tun für die Gesellschaft. Das kann eine soziale Aufgabe sein, die Arbeit für eine kulturelle Einrichtung oder ein Hilfsangebot für ältere Mitbürger. Oder eben der Dienst in der Bundeswehr.

Wer sich mit Menschen unterhält, die ein freiwilliges „soziales Jahr“ geleistet haben (fast immer sind das übrigens Frauen), erfährt, dass dieses Jahr nicht als verschwendete Zeit, sondern als Bereicherung empfunden wird. Es ist sinnvoll, sich für die Gesellschaft zu engagieren – und gerecht.

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