ZEW-Forscher: Krim-Krise drückt Konjunkturerwartungen
Die Krim-Krise drückt die Stimmung deutscher Finanzexperten. Die Konjunkturerwartungen des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) fielen im März im Vergleich zum Vormonat um 9,1 Punkte auf 46,6 Zähler.
Mannheim - Dies ist der niedrigste Stand seit August 2013, wie das ZEW am Dienstag in Mannheim mitteilte. "Wir vermuten, dass eine der Hauptkomponenten die Unsicherheit wegen möglicher Sanktionen ist", sagte Konjunkturexperte Frieder Mokinski.
Nach dem umstrittenen Referendum hatte Kremlchef Wladimir Putin am Montag ungeachtet der Sanktionen des Westens die Halbinsel Krim als unabhängigen Staat anerkannt.
Am Markt war lediglich ein Rückgang des Indikators auf 52,0 Punkte erwartet worden. Es ist die dritte Senkung des Stimmungsbarometers in Folge.
Zuvor hatten sich die ZEW-Konjunkturerwartungen fünf Monate hintereinander verbessert. Obwohl die Krim-Krise die Aussichten für Deutschland belastet, sah ZEW-Präsident Clemens Fuest den wirtschaftlichen Aufwärtstrend insgesamt nicht gefährdet.
Die aktuelle Wirtschaftslage beurteilten die Finanzexperten deutlich günstiger: Der entsprechende Indikator stieg im März um 1,3 Punkte auf 51,3 Zähler. Allerdings hatten die Ökonomen einen deutlicheren Anstieg auf 52,0 Punkte erwartet.
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