Zeuge gewährt Einblick in das Innenleben von Schlecker
Im Bankrottprozess gegen Anton Schlecker und seine Familie hat ein erster Zeuge das Bild eines zentral durchregierten Konzerns gezeichnet.
Stuttgart – Vor dem Stuttgarter Landgericht sagte ein früherer Geschäftsführer der Logistikfirma LDG aus, die für den Schlecker-Konzern tätig war und den Schlecker-Kindern Meike und Lars gehörte. Die Staatsanwaltschaft wirft Anton Schlecker unter anderem vor, Geld an diese Firma und damit an seine Kinder verschoben haben, indem er zu hohe Rechnungen bezahlte.
Der Zeuge, ein ehemaliger Azubi der Drogeriemarktkette, wurde mit 25 Jahren Geschäftsführer der LDG. Er hatte nach eigenen Angaben aber keinen Einblick in die Buchhaltung, die von der Schleckerzentrale gemacht wurde. Auch sonst sei er weitgehend außen vor gewesen. Kontakt mit den Gesellschaftern habe er so gut wie gar nicht gehabt.
In dem Prozess um die Pleite der Drogeriemarktkette im Jahr 2012 wirft die Anklage Schlecker unter anderem vor, vorsätzlich Vermögenswerte in Höhe von mehr als 25 Millionen Euro dem Zugriff der Gläubiger entzogen zu haben. Wegen Beihilfe sitzen auch Schleckers Frau Christa sowie Meike und Lars auf der Anklagebank. Den Kindern wird auch Insolvenzverschleppung der Logistikfirma LDG vorgeworfen.
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