Wirtschaftsstimmung hellt sich deutlich auf

Mannheim (dpa) - Die Stimmung steigt: Ungeachtet der anhaltenden Wirtschaftsflaute verbreitet das ZEW-Konjunkturbarometer weiterhin Optimismus.
Die vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim ermittelten Konjunkturerwartungen legten im Juni zum achten Mal in Folge zu. Sie stiegen um 13,7 Punkte auf 44,8 Punkte und übertrafen damit erneut ihren historischen Mittelwert von 26,3 Punkten, teilte das Zentrum am Dienstag mit.
Auch die aktuelle Lage wurde diesmal nicht ganz so düster beurteilt: Erstmals seit September 2008 verbesserte sich die Bewertung und der entsprechende Indikator stieg geringfügig (3,1 Punkte) auf minus 89,7 Punkte
Die erneute Erholung signalisiere, dass sich der Optimismus festige, obwohl Industrieproduktion und Auftragseingänge noch keinen klaren Aufwärtstrend zeigten, berichtete das Institut. Die 271 befragten Analysten und Anleger zeigten zudem zunehmend Vertrauen für die Entwicklungen im Bankensektor. Dies könne als positives Signal für die Konditionen bei der Vergabe von Krediten gesehen werden.
«Die Einschätzungen der Experten deuten darauf hin, dass die Abwärtsdynamik in diesen Wochen zum Stillstand kommt», kommentierte ZEW-Präsident Wolfgang Franz die Stimmung. «Dieser vorsichtige Optimismus sollte nicht durch übermäßig pessimistische Mutmaßungen bereits im Keim erstickt werden», meinte der Wirtschaftsweise.
Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone zeichnen ein ähnliches Bild: Für die Eurozone sind sie im Juni um 14,2 Punkte gegenüber dem Vormonat auf 42,7 Punkte gestiegen. Auch die aktuelle Situation wurde freundlicher bewertet: Nach monatelangem Abwärtstrend stieg der Indikator um 2,5 Punkte und erreichte minus 90,7 Punkte.