Wie viel mehr verdienen Beschäftigte in Westdeutschland?

Die Lohnlücke zwischen Ost und West ist in den vergangenen Jahren laut einer Auswertung etwas kleiner geworden. Forscher erklären warum.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Die deutsche Wiedervereinigung wurde am 3. Oktober 1990 vollendet. Auch dreieinhalb Jahrzehnte später sind die Einkommen in den alten Bundesländern jedoch immer noch höher. (Symbolbild)
Die deutsche Wiedervereinigung wurde am 3. Oktober 1990 vollendet. Auch dreieinhalb Jahrzehnte später sind die Einkommen in den alten Bundesländern jedoch immer noch höher. (Symbolbild) © Fernando Gutierrez-Juarez/dpa-Zentralbild/dpa
Carbonatix Pre-Player Loader

Audio von Carbonatix

Düsseldorf

Menschen in Westdeutschland verdienen laut einer Analyse nach wie vor deutlich mehr Geld als im Osten, die Lohnlücke ist allerdings kleiner geworden. Vollzeitbeschäftigte im Westen erhielten im vergangenen Jahr durchschnittlich 4.810 Euro brutto im Monat. In den neuen Bundesländern waren es nur 3.973 Euro und damit gut 17 Prozent weniger, wie eine Auswertung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung zeigt.

Der Abstand zwischen Ost und West ist seit 2014 demnach um 7 Prozentpunkte geschrumpft. Hauptgrund dafür ist den Forscher zufolge der 2015 bundesweit eingeführte Mindestlohn. "Beschäftigte in den ostdeutschen Bundesländern haben vom Mindestlohn überdurchschnittlich häufig profitiert", sagte Gehaltsexperte Malte Lübker. Dort habe sich nach der Wende ein besonders großer Niedriglohnsektor gebildet.

Unterschiede auch bei westdeutschen Bundesländern

Die bereits beschlossene Erhöhung des Mindestlohns auf 14,60 Euro bis zum Januar 2027 dürfte laut Lübker für eine weitere Angleichung sorgen. Bei Beschäftigten am unteren Ende der Lohnverteilung gebe es heute schon kaum noch Unterschiede. In diesem Bereich lagen die Stundenlöhne in Ostdeutschland im April 2024 gerade einmal ein Prozent unter dem Westniveau.

Vor der Einführung des Mindestlohns waren die Fortschritte bei der Anpassung der Löhne kleiner. So war die Lohnlücke von 1999 bis 2014 lediglich um 1,6 Prozentpunkte zurückgegangen, wie das Institut berichtet. Entscheidend für die Angleichung sind den Forschern zufolge Tarifverträge. Im Osten ist die Tarifbindung immer noch niedriger.

Zwischen den Bundesländern gibt es laut WSI teils erhebliche Unterschiede bei den Einkommen. Spitzenreiter war zuletzt Hamburg mit einem Stundenlohn von 26,88 Euro. Deutlich dahinter lag Schleswig-Holstein mit 22,15 Euro. Mecklenburg-Vorpommern kam nur auf 20,33 Euro.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

  • Themen:
Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
Teilen
lädt ... nicht eingeloggt
 
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.