Wenig Hoffnung für Quelle - Chance für Rosinenpicker
Die Chancen der Rosinenpicker steigen. In den nächsten beiden Wochen fallen die Würfel über Primondo, der Versandhandelssparte von Arcandor, berichtet Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg.
FÜRTH Die „FTD“ meldet, anders als früher würden jetzt auch Angebote für einzelne Primondo-Sparten wie den lukrativen Shopping-TV-Kanal HSE24 zugelassen.
Würde Görg tatsächlich die Filetierung von Primondo zulassen, wäre eine Fortführung von Quelle unwahrscheinlich. Der Universalsender macht Miese, während die Spezialversender wie Hess Natur und Baby Walz eher auf Interessenten hoffen können.
Görg dementierte den Zeitungsbericht allerdings. Derzeit seien noch vier Bieter im Rennen. „Kein einziger der ernsthaft interessierten Investoren hat sich bislang offiziell aus dem Prozess zurückgezogen“, erläuterte der für den Versandhandel beauftragte Insolvenzrechtler Jörg Nerlich. Die Bieter hätten „für die Wirtschaftlichkeitsprüfung des Primondo-Verbunds viel Geld in die Hand genommen“.
Potenziellen Investoren soll derzeit „so viele Freiheits- und Gestaltungsgrade wie möglich“ erhalten werden, sagte Nerlich. Deswegen laufen die Planungen für Frühjahr und Sommer 2010 derzeit offensichtlich auf Sparflamme. Immerhin: Auf einen Anfang Oktober versandten Testkatalog habe man positive Reaktionen bekommen, sagte Nerlich. „Die Kunden stehen zu ihrer Quelle.“
Insolvenzverwalter Görg wird wohl auch beim Arbeitsplatzabbau aufs Tempo drücken. Die Investoren erwarteten, dass die bis Januar angekündigten Personalmaßnahmen vorgezogen würden, erklärte er am Donnerstag. „Wir sehen die Möglichkeit, gut zwei Drittel der Arbeitsplätze der Primondo-Gruppe abzusichern.“
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