Weihnachtsgeschäft "besser als gedacht": Einzelhandel zieht Bilanz

München - Heuer hatte der bayerische Einzelhandel Petrus auf seiner Seite. Wegen des Wintereinbruchs im Dezember liefen Wintertextilien und Wintersportartikel so, wie es um diese Jahreszeit aus Sicht der Händler sein sollte.
4,5 Milliarden Euro Umsatz: Keine Rekorde beim bayerischen Weihnachtsgeschäft 2022
Bernd Ohlmann, Geschäftsführer und Sprecher des Handelsverbands Bayern (HBE), mag sich gar nicht ausdenken, was gewesen wäre, hätte die frühlingshafte Witterung vor Weihnachten früher eingesetzt. So aber sei das Weihnachtsgeschäft "besser gelaufen als gedacht", so Ohlmann: "Ein versöhnlicher Jahresausklang."
Neue Rekorde wurden allerdings nicht aufgestellt. Mit 14,5 Milliarden Euro lag der Umsatz im bayerischen Weihnachtsgeschäft 2022 zwar um nominal fünf Prozent über dem des letzten "normalen" Jahres 2019. Real bedeutete dies jedoch ein Minus von vier Prozent. Gleichwohl liefen die Geschäfte besser als im Vorjahr, als Weihnachtseinkäufer noch einen Impfnachweis vorlegen mussten, um maskenbewehrt die Läden betreten zu dürfen.
Kein Geschenkerenner in der Vorweihnachtszeit 2022
In der Vorweihnachtszeit 2022 stimmte aus Sicht der Geschäftsinhaber endlich wieder alles: Belebte Weihnachtsmärkte zogen die Menschen in die Innenstädte, obwohl die gestiegenen Preise so manchem vom allzu großzügigen Konsum abhielten. Einen Geschenk-Renner wie in früheren Jahren Kaffeemaschinen, Harry-Potter-Bücher oder neue iPhones gab es in diesem Jahr nicht, heißt es beim HBE. Die Favoriten waren wie üblich Uhren, Schmuck, Parfüm, Bücher und Spielsachen.
Gut ein Viertel aller Geschenke erreichte die Begünstigten in Gutscheinform. Die Freude am realen Weihnachtseinkauf ging zudem etwas zulasten des Online-Geschäfts. Während der Kauf vom Sofa aus in den vergangenen Jahren wegen der Corona-Pandemie einen Schub erfuhr, gingen die Umsätze in diesem Bereich 2022 um real 4,5 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro zurück.