Verkaufen, was geht: Sparprogramm vorgestellt

Flughäfen, Häfen, Glücksspielunternehmen und vieles mehr: Griechenland will mit Privatisierungen Geld in die Staatskasse fließen lassen.
Athen – Die griechische Regierung hat am Montagabend erste Details des geplanten neuen Sparprogramms veröffentlicht. Wie Regierungssprecher Giorgos Petalotis am Abend mitteilte, wurden allein für dieses Jahr zusätzliche Sparmaßnahmen in Höhe von sechs Milliarden Euro beschlossen. Weitere 22 Milliarden Euro sollen zwischen 2012 und 2015 in die Staatskassen durch weitere Steuern fließen.
2015 soll das Defizit unter ein Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) fallen, hieß es. Zudem sollen durch Privatisierungen und den Verkauf von Staatsimmobilien 50 Milliarden Euro bis 2015 in die Staatskassen fließen. „Wir zielen auf die Rettung unseres Landes“, sagte Petalotis. „Das ist der Fahrplan zur Beschleunigung der großen Reformen und dem Ausgang aus der Krise“, sagte der Sprecher weiter.
Zum Verkauf oder Privatisierung stehen die zwei größten Häfen des Landes Thessaloniki und Piräus und zahlreiche Flughäfen des Landes. Zudem sollen Restteile der griechischen Telefongesellschaft OTE, die Postbank, das staatliche Glücksspielunternehmen (OPAP), die Gaswerke (DEPA), die griechische Waffenindustrie, der Flughafen Athens (50 Prozent) und der alte geschlossene Flughafen von Athen Hellinikon sowie kleine Erdgasvorkomnisse im Meer vor der Hafenstadt Kavala verkauft werden. Frequenzen für mobile Telefonie sollen vergeben werden.
Zudem sollen auch die Mautrechte der griechischen Autobahnen verkauft werden. Später sollen die Bahn, Teile der Elektrizitätsgesllschaft (DEI), eine Aluminiumfabrik, ein Kasino nahe Athen und einer Lastwagenfabrik verkauft werden, außerdem andere kleinere Flughäfen und Häfen verkauft werden.