Verbraucherschützer fordern Verbot von Energy Shots

Experte warnt vor vierfacher Konzentration von Koffein in Mini- Energy-Drinks
Susanne Stephan |
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BERLIN Red Bull und andere sogenannte Energy Drinks enthalten Koffein – allerdings in vertretbarer Menge. Eine Dose entspricht in etwa einer Tasse Kaffe. Die Verbraucherorganisation Foodwatch warnt jetzt aber vor den trendigen „Energy Shots“.

Diese Mini-Ausgaben der Energy Drinks enthielten über vier Mal so viel Koffein und Taurin als in Energy Drinks erlaubt sei. Red Bull umgehe die gesetzlichen Höchstwerte, indem die Shots als Nahrungsergänzungsmittel deklariert würden. Bei den Shots seit die Gefahr einer Überdosierung besonders groß, sagt Matthias Wolfschmidt, stellvertretender Geschäftsführer von Foodwatch. „Insbesondere beim Sport oder in Kombination mit Alkohol warnen Wissenschaftler vor möglichen Nebenwirkungen“, berichtet er. „Trotzdem bewirbt Red Bull die Getränke mit jungen, angesagten Extremsportlern für angeblich 'erhöhte Leistungsfähigkeit'. Aus Gründen des vorsorgenden Gesundheitsschutzes müssen Energy Shots verboten werden.“

Wie andere koffeinhaltigen Getränke stünden Energy Drinks im Verdacht, Herzrhythmusstörungen, Krampfanfälle, Nierenversagen und sogar Todesfälle zu verursachen. Foodwath zititiert eine Reihe öffentlicher Stellen, die sich mit den Shots befasst haben, unter anderem das Bundesinstitut für Risikobewertung. Dies stufte Energy Shots als „nicht sicher“ ein. Es sei mit „einer nicht bestimmungsgemäßen Verwendung der Energy Shots zu rechnen“, schrieben die Experten – sprich: Es sei wahrscheinlich, dass Discogänger oder Sportler viel mehr Shots konsumierten, als für sie gut sei. Deswegen sprach sich das Institut bereits vor Jahren für ein Verbot aus – ohne Erfolg.

Auch die französische Lebensmittelbehörde Anses warnte 2013 vor den Getränken. In den USA ermittelt derzeit die Gesundheitsbehörde, ob mehrere Todesfälle durch Energiegetränke ausgelöst wurden. Problematisch finden die Beamten nicht allein den erhöhten Koffeingehalt. Sie befürchten auch Wechselwirkungen mit dem hochkonzentriert zugesetzten Inhaltsstoff Taurin und mit Alkohol, den viele Käufer erfahrungsgemäß mit den Energy Shots mischen oder zusätzlich trinken. Eine unrühmliche Rolle im Zusammenhang mit den Shots spiele Verbraucherministerin Aigner, kritisiert Foodwatch. Sie habe zwar selbst ein Gutachten zu den Getränken in Auftrag gegeben – ignoriere jetzt aber die Expertenmeinung.

 

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