Unister-Insolvenzverwalter meldet großes Investoreninteresse

Der vorläufige Unister-Insolvenzverwalter Lucas Flöther sieht sich bei der Sanierung des Internetunternehmens unter Zeitdruck. Im Online-Geschäft sei der Zeitfaktor entscheidend, sagte Flöther der "Wirtschaftswoche".
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Das Firmenschild der Leipziger Internetfirma Unister. Foto: Jan Woitas
dpa Das Firmenschild der Leipziger Internetfirma Unister. Foto: Jan Woitas

Der vorläufige Unister-Insolvenzverwalter Lucas Flöther sieht sich bei der Sanierung des Internetunternehmens unter Zeitdruck. Im Online-Geschäft sei der Zeitfaktor entscheidend, sagte Flöther der "Wirtschaftswoche". "Unister braucht rasch einen Investor, aber wir werden auch keinen Notverkauf durchführen."

Leipzig - Flöther nannte als einfachste und effektivste Lösung, Unister als Ganzes zu verkaufen sowie einen Investor zu finden, der auch die Holdingstrukturen übernehme. "Aber letztlich sind auch andere Lösungen denkbar."

Flöther zeigte sich optimistisch, rasch eine Lösung zu finden: "Bereits innerhalb der ersten 24 Stunden hat sich eine hohe zweistellige Zahl potenzieller Investoren bei mir gemeldet, die sich für das Unternehmen als Ganzes oder für Teile interessieren", sagte er dem "Blatt".

So schnell wie möglich will sich Flöther nun einen Überblick über den Konzern verschaffen und die Untergesellschaften durchleuchten. Er kündigte zudem an, Werbeverträge mit Fußballstars wie Michael Ballack und Rainer Calmund unter die Lupe zu nehmen.

Insolvenz nach Tod des Firmengründers Wagner

Zu Unister gehören mehr als 40 Internetportale, darunter auch fluege.de und ab-in-den-urlaub.de. Am Montag meldete die Holding Insolvenz an, am Dienstag folgte mit der Urlaubstours GmbH die erste Unternehmenstochter. Kurz zuvor war der Firmengründer Thomas Wagner bei einem Flugzeugabsturz in Slowenien ums Leben gekommen.

Nach Angaben der Polizei in Nova Gorica wurden bei Wagner Dokumente gefunden, aus denen hervorgeht, dass der 38-Jährige in Italien um eine "größere Geldsumme" betrogen worden sein könnte. Einzelheiten nannte die Polizei zunächst nicht. Die Behörden in Italien wollten diese Angaben am Mittwoch weder bestätigen noch dementieren.

Es werde laut Flöther derzeit geprüft, ob es sich bei dem Geld um Unternehmensvermögen handelt. "Tatsächlich klingt der Vorgang für mich eher nach einem Krimi als nach einem klassischen Insolvenzfall", so der Insolvenzverwalter im Interview.

<strong>Absturz von Unister-Chef - Viel Bargeld an Unglücksort gefunden</strong>

Unternehmen und Flöther versicherten zudem, dass bei Buchungen über die Unister-Reiseportale kein Risiko für Kunden bestehe. "Wir können jetzt sicherstellen, dass alle Buchungen über die Reiseportale von Unister sicher sind", hieß es in einer Mitteilung. Derzeit werde untersucht, ob es am Dienstag nach Berichten über die Insolvenzanträge Komplikationen mit Partnerunternehmen etwa im Ausland gegeben haben könnte, so ein Unternehmenssprecher. Derzeit gebe es noch keine Erkenntnisse.

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