Thyssenkrupp-Chef sieht Konzern noch nicht am Ziel

Der Einbruch der Stahlpreise und die Sorgen um die Weltkonjunktur bremsen den Industriekonzern Thyssenkrupp immer stärker.
von  dpa
Thyssenkrupp-Vorstandschef Heinrich Hiesinger
Thyssenkrupp-Vorstandschef Heinrich Hiesinger © dpa

Bochum - Vorstandschef Heinrich Hiesinger setzte bei der Hauptversammlung des Unternehmens in Bochum ein dickes Fragezeichen hinter die ohnehin schon vorsichtige Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Das erste Quartal von Oktober bis Ende Dezember sei von einem "erheblich" verschlechterten Umfeld im Stahlgeschäft geprägt gewesen. Um die eigenen Ziele zu erreichen, müssten sich die Märkte in der zweiten Geschäftsjahreshälfte deutlich verbessern.

Hiesinger kündigte an, den Umbau des Unternehmens vorantreiben. "Was unsere Leistungskraft betrifft, sind wir noch lange nicht am Ziel", sagte er einem vorab verbreiteten Redemanuskript zufolge. Der Trend stimme jedoch. Dabei wolle der Konzern auch an seiner bisherigen Struktur festhalten.

Neben der traditionellen Stahlsparte verfüge das Unternehmen mit Geschäftsfeldern wie dem Anlagenbau, den Automobilkomponenten und der Aufzugsparte über weitere starke Standbeine. Dadurch könnten auch Wachstumschancen besser genutzt werden. Derzeit müsse der Konzern vor allem beim Stahl jedoch mit zunehmenden Unsicherheiten kämpfen. "Die Lage in der europäischen Stahlindustrie ist in der Tat besorgniserregend", so Hiesinger.

Thyssenkrupp rechnet in diesem Jahr auf vergleichbarer Basis - also etwa um Wechselkurseffekte bereinigt - mit einem stagnierenden Umsatz. Der operative Gewinn (bereinigtes Ebit) soll bei 1,6 bis 1,9 Milliarden Euro landen. Einen wichtigen Beitrag von 850 Millionen Euro zum Gewinn sollen weitere Einsparungen liefern. Im vergangenen Jahr hatte der Konzern operativ 1,7 Milliarden Euro bei einem Umsatz von 42,8 Milliarden Euro verdient. Unter dem Strich wuchs der Überschuss um fast 50 Prozent auf 309 Millionen Euro.

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