Telekom verlagert Arbeitsplätze nach Indien
Mehrere tausend Stellen will die Deutsche Telekom jährlich bei ihrer Tochter T-Systems streichen. Das ist Teil eines Sparprogramms, zu dem auch die Verlagerung von Arbeitsplätzen nach Indien zählt.
Die Deutsche Telekom will in ihrer Geschäftskundensparte T-Systems tausende Arbeitsplätze in Deutschland abbauen. Bis 2010 würden jedes Jahr 3000 bis 4000 Stellen gestrichen, sagte T-Systems-Chef Reinhard Clemens am Mittwoch bei einer Investorenkonferenz in Bonn. Dazu soll auch der Verkauf von Randbeteiligungen beitragen. T-Systems beschäftigte Ende Dezember 57 000 Menschen.
Die Telekom-Tochter plant zudem die Verlagerung von Arbeitsplätzen in Niedriglohnländer. 3000 Stellen aus dem Bereich Systemintegration werden zum neuen Partner Cognizant nach Indien verlagert. In der Sparte beschäftigt T-Systems weltweit 15.000 Mitarbeiter davon 8000 in Deutschland. Der US-Dienstleister Cognizant beschäftigt 40.000 bis 55.000 Mitarbeiter in Indien und China. T-Systems will insbesondere bei Großprojekten wie dem LKW-Mautsystem Toll Collect und dem Satellitennavigations-Projekt Galileo mit Cognizant zusammenarbeiten. Der Stellenabbau bei T-Systems ist Teil des laufenden Sparprogramms, mit dem die Kosten bis zum Jahr 2010 um rund 800 Millionen Euro gesenkt werden sollen. Die Geschäftskundensparte ringt mit dem harten Wettbewerb, in dem sich das Unternehmen mit seiner Kostenstruktur im Hintertreffen sieht. Um wettbewerbsfähige Preise bieten zu können, ging T-Systems unter anderem die Kooperation mit Cognizant ein. Clemens will T-Systems als europäischen Anbieter etablieren und darüber neue Kunden gewinnen. Im Fokus stehen weltweit operierende Großkonzerne, die ihren Sitz in Europa haben. Nach Angaben des Managers soll T-Systems noch in diesem Monat den Zuschlag für einen Großauftrag des Ölkonzerns Royal Dutch Shell im Volumen von einer Milliarde Euro erhalten. Der Shell-Auftrag gilt als einer der größten IT-Aufträge weltweit, die in diesem Jahr vergeben werden. Shell will den Auftrag in drei Bereiche aufteilen. Während T-Systems für die Speicher- und Rechenzentren im Rennen ist, könnten das IT-Unternehmen EDS bei der Nutzerbetreuung und der amerikanische Telekommunikationskonzern AT&T beim Netzbetrieb den Zuschlag erhalten. (nz/dpa)
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