Superbonus bei BMW
MÜNCHEN - Weißblaue Mitarbeiter-Motivation: Die BMW-Belegschaft erhält für 2007 die höchste Gewinnbeteiligung in der Geschichte des Autobauers. Vorstandschef Reithofer versprach gleichzeitig: "Wir müssen, wir wollen und wir werden wieder profitabler werden."
Pro Kopf gibt es für die 73000 Mitarbeiter in Deutschland im Schnitt 5600 Euro. Die Aktionäre bekommen 1,06 Euro pro Stammaktie.
Vorstandschef Norbert Reithofer garnierte auf der Hauptversammlung die Kunde von dem Geldregen mit neuen Selbstverpflichtungen: Der Konzern werde mehr tun, um die Auswirkungen des niedrigen Dollar-Kurses auszugleichen. „Wir müssen, wir wollen und wir werden wieder profitabler werden“, gelobte er.
Für BMW sind die USA der größte Markt. Entsprechend stark fällt der Dollarkurs ins Gewicht. Die Erlöse in Euro für ein in den USA verkauftes Auto seien – bei gleichem Dollarpreis – seit 2002 um 40 Prozent gefallen, klagte Reithofer. Allein im vergangenen Jahr waren bei BMW Währungsbelastungen in Höhe von einer halben Milliarde Euro angefallen.
Schwächelnde US-Konjunktur
Im ersten Quartal des Jahres waren bei BMW die Gewinne auch deswegen deutlich eingebrochen. Ein anderer Grund waren Preissteigerungen bei Rohstoffen wie Stahl und die schwächelnde US-Konjunktur.
Die Börse beäugt diese Entwicklung misstrauisch. BMW-Anteile notierten zuletzt rund ein Viertel niedriger, als zu ihren Hochzeiten im Sommer 2007. „Die Performance unserer Aktie im vergangenen Jahr war keine Erfolgsstory“, erklärte Reithofer zerknirscht.
Er kündigte für 2008 neue Absatzrekorde bei allen Marken an. Allerdings hatte er für die Börse keine Umsatzprognose parat. Und er warnte, die Absatzziele könnten in Gefahr sein, falls sich die Finanzkrise weiter verschärfe.
Strategien gegen die Dollarschwäche
Die Produktion im US-Werk Spartanburg soll hochgefahren werden. Jetzt nannte Reithofer konkrete Zahlen: Künftig sollten in dem Werk in South Carolina 240000 Fahrzeuge pro Jahr gebaut werden, eineinhalb mal so viel wie derzeit. Außerdem will Reithofer mehr Teile im Raum der nordamerikanischen Freihandelszone Nafta einkaufen, um die Dollarschwäche auszugleichen.
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