Südkoreaner boykottieren japanische Produkte

Nachdem die japanische Regierung Südkorea von der Liste bevorzugter Handelspartner gestrichen hat, boykottieren immer mehr Südkoreaner japanische Produkte
dpa |
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Demonstranten vor der Botschaft Japans protestieren gegen Handelsbeschränkungen für Südkorea.
Ahn Young-Joon/AP/dpa Demonstranten vor der Botschaft Japans protestieren gegen Handelsbeschränkungen für Südkorea.

Seoul - Inmitten des eskalierenden Handelsstreits zwischen Tokio und Seoul beteiligen sich immer mehr Südkoreaner am Boykott japanischer Produkte.

Zudem versammelten sich nach Angaben der Zeitung "Korea Herald" vom Montag am Wochenende fast 15.000 Menschen in Seoul zu einer Mahnwache mit Kerzenlicht, um gegen die Maßnahmen der japanischen Regierung zu protestieren, die Südkorea von der Liste bevorzugter Handelspartner gestrichen hatte.

Demnach sind die allein Verkäufe der japanischen Modekette Uniqlo seit der zweiten Juli-Woche um 40 Prozent eingebrochen, berichtet der "Korea Herald". Einige der großen Handelsketten in Südkorea strichen japanische Produkte aus ihren Rabatt-Angeboten. Schilder in Supermärkten riefen zum Boykott japanischer Waren auf.

Zudem kündigten die zwei größten koreanischen Fluglinien an, ihren Flugverkehr nach Japan aufgrund sinkender Nachfrage zu reduzieren. Asiana Airlines will ab September auf den Routen von Seoul nach Fukuoka, Okinawa und Osaka auf kleinere Flugzeugmodelle umsteigen. Korean Air teilte mit, ab September werde die Flugverbindung zwischen Busan und Sapporo eingestellt.

Am Freitag hatte die Regierung in Tokio beschlossen, Südkorea von der "weißen Liste" jener Länder zu streichen, die Vorzugsbehandlungen bei Handelsgeschäften genießen und Produkte beziehen, die für militärische Zwecke benutzt werden können. Zuvor hatte Japan striktere Exportkontrollen für Materialien zur Chip-Produktion verhängt.

Südkorea nannte Japans Vorgehen politisch motiviert. Hintergrund ist ein Disput über die Entschädigung koreanischer Zwangsarbeiter während Japans Kolonialherrschaft (1910 bis 1945). Der Oberste Gerichtshof in Südkorea hatte im vergangenen Jahr in separaten Verfahren Nippon Steel und den Schwerindustriekonzern Mitsubishi Heavy Industries angewiesen, Schadenersatz an ehemalige Zwangsarbeiter zu zahlen.

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