Studie: Umwelttechnologie boomt und China dominiert

Rechtspopulisten und -extremisten machen im Westen Front gegen den Klimaschutz. Umwelttechnologie boomt laut einer neuen Studie dennoch - aber Deutschland und Europa geraten in Rückstand.
dpa |
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Ein riesiges Solarkraftwerk in der chinesischen Wüstenregion Xinjiang. Nach einer Studie der Unternehmensberatung BCG und des Weltwirtschaftsforums hat China dem Westen die technologische Führung in der Umwelttechnologie abgenommen (Archiv)
Ein riesiges Solarkraftwerk in der chinesischen Wüstenregion Xinjiang. Nach einer Studie der Unternehmensberatung BCG und des Weltwirtschaftsforums hat China dem Westen die technologische Führung in der Umwelttechnologie abgenommen (Archiv) © Hu Huhu/Xinhua/dpa
München

Umwelttechnologie hat sich nach einer Analyse der Unternehmensberatung BCG und des Weltwirtschaftsforums (WEF) trotz wachsenden politischen Widerstands zur weltweit rasant wachsenden Boombranche entwickelt. Im vergangenen Jahr überschritten die globalen Umsätze mit umweltfreundlicher Technologie demnach die Schwelle von fünf Billionen Dollar. Damit wäre Umwelttechnologie laut Studie die am zweitschnellsten wachsende Branche nach der Informationstechnologie. Bis zum Jahr 2030 erwarten die Berater bereits ein globales Marktvolumen von 7 Billionen Dollar.

Die Schätzung basiert auf den weltweiten Umsätzen mit Technologien zur Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen in acht Wirtschaftsbereichen: Logistik und Verkehr, Energieversorgung, Klimafolgenanpassung - dazu zählt etwa der Hochwasserschutz - Industrie + Bau, Finanzwesen, Recycling und Abfallmanagement, Landwirtschaft und CO2/Methan-Management. 

Studie: EU und Deutschland geraten trotz ehrgeiziger Klimaziele in Rückstand

Die EU hat sich laut BCG zwar die weltweit ehrgeizigsten Klimaziele gesetzt, verliert die technologische Führerschaft jedoch allmählich an China. Auch Deutschland büßt nach Einschätzung von BCG und Weltwirtschaftsforum im Bereich Umwelttechnologien an Wettbewerbsfähigkeit ein, ungeachtet nach wie vor starker Industrie. 

Zu den Hemmschuhen zählen demnach unter anderem hohe Strompreise, lange Genehmigungsverfahren und mangelnde Investitionsanreize für die Unternehmen. "Ein Feld, in dem deutsche Unternehmen durch Ingenieurs- und Technologiestärke eigentlich überdurchschnittliche Chancen haben", sagte Jens Burchardt, Mitautor der Studie und Partner bei BCG. "Doch beim Hochlauf der Green Economy geraten wir zunehmend ins Hintertreffen."

China dominiert - "Epizentrum der Innovation" verlagert sich 

China gibt demnach mehr Geld für Umwelttechnik aus als andere Weltregionen, investiert schneller, und festigt damit seine Kontrolle über die Wertschöpfungsketten in grüner Technologie. "Zum ersten Mal verlagert sich das Epizentrum der Innovation aus den traditionellen westlichen Zentren nach China", heißt es in der Studie. 

Als Beispiel verweisen die Autoren auf die chinesische Dominanz in der Solartechnologie. China hat demnach im vergangenen Jahr 659 Milliarden Dollar für Investitionen in den Ausbau CO2-freier Energieversorgung ausgegeben, weit mehr als Europa mit 410 Milliarden Dollar und die USA mit 310 Milliarden. Diese Zahlen stammen von der Internationalen Energieagentur IEA und beinhalten neben dem Zubau der erneuerbaren Energien auch Investitionen in neue Atomkraftwerke.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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