Studie: Deutsche Exporte nach China eingebrochen

Die Ausfuhren in wichtige Absatzmärkte wie China und die USA sind 2025 deutlich gesunken. Dennoch steigt das deutsche Exportvolumen leicht, wie eine Analyse des IW zeigt. Wie ist das zu erklären?
dpa |
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Die Ausfuhren nach China und in die USA sind zuletzt deutlich zurückgegangen.
Die Ausfuhren nach China und in die USA sind zuletzt deutlich zurückgegangen. © Marcus Brandt/dpa
Köln

Die deutschen Warenexporte nach China sind einer Untersuchung zufolge deutlich zurückgegangen. Die Ausfuhren sanken in den ersten drei Quartalen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr als 12 Prozent auf 61,4 Milliarden Euro, wie das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) berichtet. Seit 2022 sind die Exporte damit um ein Viertel eingebrochen. In der Rangliste der größten deutschen Exportpartner rutschte China vom zweiten auf den sechsten Platz ab.

IW-Handelsexperte Jürgen Matthes sieht mehrere Gründe dafür. Chinesische Anbieter haben demnach in wichtigen Industriezweigen aufgeholt, hinzu kämen staatliche Subventionen und ein gegenüber dem Euro unterbewerteter Yuan. Diese Wettbewerbsverzerrungen verschlechterten die Absatzchancen deutscher Unternehmen spürbar. 

"Europa bleibt der Stabilisator"

Auch die Warenexporte in die USA sanken zuletzt deutlich. In den ersten drei Quartalen 2025 lagen sie fast acht Prozent unter dem Vorjahreswert. Dies führen die Forscher vor allem auf die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump zurück. "Es spricht nur wenig dafür, dass sich der Wind in Washington oder Peking bald wieder dreht", sagt Matthes. Es zeige sich jedoch, dass die Exportabhängigkeit von beiden "Riesen" nicht so groß sei wie teils befürchtet. 

Insgesamt legten die deutschen Exporte zwischen Januar und September laut IW trotzdem um 0,25 Prozent zu. Besonders Polen, die Schweiz und Spanien konnten einen Großteil der Rückgänge ausgleichen. Auf Handelspartner in Europa entfallen inzwischen knapp 70 Prozent der Ausfuhren. "Europa bleibt der Stabilisator für die deutsche Exportwirtschaft", so IW-Fachmann Matthes. Um dieses Potenzial stärker zu nutzen, sollte der Abbau von Handelsbarrieren im EU-Binnenmarkt vorangetrieben werden.

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