Strategiecheck: EZB setzt auf Flexibilität gegen Inflation

Zollkonflikte, Kriege, Klimawandel: Das Umfeld für die Notenbank ist komplex, Prognosen für Inflation und Konjunktur sind schwierig. Mit einem Strategiecheck rüstet sich die EZB für unsichere Zeiten.
dpa |
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Die EZB feilt regelmäßig an ihrer geldpolitischen Strategie. (Archivbild)
Die EZB feilt regelmäßig an ihrer geldpolitischen Strategie. (Archivbild) © Boris Roessler/dpa
Frankfurt/Main

Die Europäische Zentralbank hält sich nach einer Überprüfung ihrer geldpolitischen Strategie alle Optionen im Kampf gegen die Inflation offen. Sie behält ihr Inflationsziel von zwei Prozent bei und betont zugleich ihre Flexibilität, wie die EZB in Frankfurt mitteilte. "Symmetrie bedingt eine angemessen kraftvolle oder lang anhaltende geldpolitische Reaktion auf starke, dauerhafte Abweichungen der Inflationsrate vom Zielwert in beide Richtungen", erklärte die Notenbank. Das Inflationsumfeld werde unsicherer. 

Alle geldpolitischen Instrumente, die der EZB-Rat habe, blieben erhalten, so die Notenbank: "Durch eine ausreichende Flexibilität" beim Einsatz werde es möglich sein, "agil auf Veränderungen im Inflationsumfeld zu reagieren". 

Regelmäßiges Feilen an Strategie

Die EZB überprüft in regelmäßigen Abständen ihre geldpolitische Strategie. 2021 hatte sie ihr Inflationsziel neu formuliert und sich dabei mehr Flexibilität gewährt. Seither strebt die EZB für den Euroraum eine jährliche Inflationsrate von zwei Prozent an, zuvor sprach sie von Preisstabilität von "unter, aber nahe zwei Prozent". Damit muss die Notenbank nicht bei jeder Abweichung der Inflation von ihrem Ziel unmittelbar reagieren. 

EZB-Präsidentin Christine Lagarde sagte, die Notenbank habe nach dem abgeschlossenen Strategiecheck eine "noch solidere Grundlage", um in einem immer unsichereren Umfeld ihr Mandat zu Preisstabilität zu erfüllen. "Wir sind für alle Umstände gerüstet." Die nächste Überprüfung der Strategie stehe 2030 an. 

EZB-Forum beginnt

Oberstes Ziel der EZB ist ein stabiler Euro. Das sieht die Notenbank erreicht, wenn die Preise nicht zu stark steigen: Hohe Inflationsraten mindern die Kaufkraft von Verbrauchern. Nach einer Serie von Zinssenkungen lag die Inflation im Euroraum im Mai bei 1,9 Prozent, Ökonomen erwarten beim nächsten Entscheid der EZB am 24. Juli eine Zinspause. 

In Deutschland ließ die Inflation zuletzt nach. Die Verbraucherpreise lagen im Juni um 2,0 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilt. 

Die aktuelle Überprüfung ihrer Strategie teilte die EZB im Umfeld ihres Forums im portugiesischen Sintra mit. Dort treffen sich von diesem Montag an Notenbanker und Ökonomen. Prominenter Gast ist der Chef der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, der sich immer wieder Verbalattacken von Präsident Donald Trump und dessen Forderungen nach Zinssenkungen ausgesetzt sieht.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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