Stotternde Kinder

Logopäden helfen bei Sprachfehlern – auch Lehrer und Senioren kommen zu ihnen
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Logopäden haben Patienten in jedem Alter: Stotternde Kinder gehören genauso dazu wie Senioren nach einem Schlaganfall.
dpa Logopäden haben Patienten in jedem Alter: Stotternde Kinder gehören genauso dazu wie Senioren nach einem Schlaganfall.

Aus Alexander Fillbrandts Behandlungszimmer dringen manchmal seltsame Geräusche: „Blobb, blobb, blobb” oder „mljom, mljom” tönt es dann – minutenlang. Manchmal sind Schreie zu hören, dann wieder nur Gemurmel. Bei Fillbrandt ist dann wieder Therapie.
Fillbrandt ist Logopäde und behandelt Sprachstörungen aller Art: Stotternde Kinder gehören genauso zu seinen Patienten wie heisere Lehrer. Spezialisiert hat er sich auf den Bereich Schlucktherapie. Er hilft etwa Schlaganfallpatienten, die erst wieder lernen müssen, Nahrung aufzunehmen. Häufig verschlucken sich Betroffene beim Essen – und drohen im schlimmsten Fall an den Bissen zu ersticken. Um das Problem in den Griff zu bekommen, macht Fillbrandt mit ihnen Muskelübungen. „Ich kann mit vergleichsweise einfachen Mitteln helfen”, schwärmt er über seinen Job. Ein Erfolg ist für ihn, wenn ein Schlaganfallpatient wieder essen kann und sich freut, an einer Familienfeier teilnehmen zu können.
Zu Logopäden kommen Patienten in jedem Alter. Senioren, die nach einem Unfall oder einer Operation nicht mehr sprechen können. Berufstätige wie Dozenten oder Sänger, die an permanenter Heiserkeit leiden. Kinder, die Sprachstörungen entwickeln und stottern oder lispeln. Nach Schätzungen gibt es rund 800000 Menschen in Deutschland, die stottern, erklärt Christiane Hoffschildt, Präsidentin des Deutschen Bundesverbands für Logopädie (DBL).
Wer sich für den Job interessiert, braucht Geduld und Fingerspitzengefühl. Denn Sprachstörungen zu behandeln, ist ein langer Prozess – mancher Patient verliert in den langwierigen Therapien auch einmal die Nerven. Für die dreijährige schulische Ausbildung brauchen Bewerber die mittlere Reife oder einen Hauptschulabschluss mit abgeschlossener Berufsausbildung. Bundesweit gibt es rund 80Schulen in staatlicher oder privater Trägerschaft. Die zehn staatlichen Fachschulen gehören zu Universitätskliniken, erklärt Vera Wanetschka vom Bundesverband Deutscher Schulen für Logopädie (BDSL). Das Schulgeld liegt an den privaten Hochschulen zwischen 600 und 800 Euro im Monat. Die staatlichen Schulen sind billiger. Die Absolventen haben danach gute Berufsaussichten, sagt Expertin Vera Wanetschka.

  • Themen:
Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
Teilen
lädt ... nicht eingeloggt
 
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.