Stimmung im Wohnungsbau auf Drei-Jahres-Hoch

Das vom Ifo erhobene Konjunkturbarometer zieht an, eine echte Trendwende sehen die Wirtschaftsforscher aber noch nicht. Ein Blick auf frühere Werte verrät warum.
von  dpa
Die Stimmung im Wohnungsbau ist so gut wie seit drei Jahren nicht mehr - und doch vergleichsweise schlecht. (Archivbild)
Die Stimmung im Wohnungsbau ist so gut wie seit drei Jahren nicht mehr - und doch vergleichsweise schlecht. (Archivbild) © Rolf Vennenbernd/dpa

Die Stimmung im deutschen Wohnungsbau hat sich im September deutlich aufgehellt. Der vom Münchner Ifo-Institut erhobene Geschäftsklimaindex verbesserte sich im September um 4,6 Punkte auf den höchsten Stand seit August 2022. Mit Minus 21,8 liegt er allerdings noch immer auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau. 

Die befragten Betriebe bewerteten sowohl ihre Lage als auch ihre Aussichten weniger negativ als noch vor einem Monat. "Der Wohnungsbau atmet etwas auf", sagt Klaus Wohlrabe vom Ifo. "Von einer echten Trendwende kann noch keine Rede sein – aber der Tiefpunkt scheint durchschritten."

Früher sehr viel höher

Mit Ausnahme eines kurzen Corona-Ausreißers hatte der Index in den Jahren 2016 bis 2021 stets deutlich im positiven Bereich gelegen, bevor er mit Beginn des Ukrainekrieges absackte. In den vergangenen eineinhalb Jahren arbeitet sich die Stimmung allerdings langsam aus dem Tief. Noch Anfang 2024 war sie mehr als 30 Punkte schlechter als aktuell. 

Trotz des Aufwärtstrends bleibt die Auftragslage angespannt. Der Anteil der Firmen, die über Auftragsmangel klagen, stieg leicht von 45,7 auf 46,7 Prozent. Auch die Zahl der Stornierungen blieb laut Ifo hoch."Die gestiegenen Baugenehmigungen schlagen sich bislang noch nicht in den Auftragsbüchern nieder", sagt Wohlrabe.

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