Stillhalte-Pakt?

Die Industrie fürchtet nichts mehr als nochmal Schwarz-Rot: Die AZ-Wirtschaftsredakteurin Susanne Stephan zu Horrorszenarien für den Herbst
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Steinmeier und Merkel: Die große Koalition wirkt wie ein zerrüttetes Ehepaar.
AP 2 Steinmeier und Merkel: Die große Koalition wirkt wie ein zerrüttetes Ehepaar.
Susanne Stephan
Mike Schmalz 2 Susanne Stephan

Die Industrie fürchtet nichts mehr als nochmal Schwarz-Rot: Die AZ-Wirtschaftsredakteurin Susanne Stephan zu Horrorszenarien für den Herbst

Denkbar wäre es ja : Die Industrie fürchtet nichts mehr als die Neuauflage von Schwarzrot nach der Bundestagswahl Ende September, will deswegen den Sozialdemokraten kein Wasser auf die Mühlen gießen. Genau dies täten die Firmen aber, wenn sie im gleichen Umfang Arbeitsplätze abbauen würden, wie ihre Aufträge schrumpfen. Also sparen sich die Personalchefs in den großen Unternehmen Massenkündigungen für die Zeit nach der Wahl.

Ein Horrorszenario, dem zurzeit mancher nachhängt – und zum Glück nicht die einzig mögliche Erklärung für den vergleichsweise moderaten Anstieg der Arbeitslosenzahlen. Ein mindestens genauso wichtiger Grund ist die großzügige Kurzarbeiter-Regelung, die die Firmen die Folgen stornierter Aufträge besser verschmerzen lässt.

Zuguterletzt weiß immer noch kein Konzernlenker, was 2010 bringen wird – quälende Dümpelei oder doch eine spürbare Erholung. Einiges spricht dafür, dass wir ein Mittelding erleben werden: Neue Aufträge für wenige Firmen – und für Teile der Industrie Zahlen, die weiterhin deprimieren. Die öffentlichen Mittel aus den Konjunkturprogrammen haben kaum ein Unternehmen dazu gebracht, neue Jobs zu schaffen. Schließlich wissen die Firmenchefs ja, dass die Wohltagen aus Berlin irgendwann aufgebraucht sind. Doch neue Stellen bräuchten wir, um die Einbrüche in den exportorientierten Branchen aufzufangen. So gesehen wären massenhafte Sozialpläne nach der Wahl keine Überraschung – vorausgesetzt, die Firmen schließen keinen neuen Stillhalte-Pakt mit der Politik.

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