Stevic und Lienen sind in der Beweispflicht

AZ-Sportredakteur Oliver Griss über die zweitklassige Transferpolitik bei den Löwen

Die Transferpolitik beim TSV 1860 ist für Beobachter zuweilen schwer nachvollziehbar. Statt Aufstiegstypen mit Ausstrahlung und Qualität zu holen, angelt man sich vorzugsweise Flops wie den Griechen Pappas oder den drittklassigen Brasilianer Antonio, den Manager Miki Stevic bei der Verpflichtung als „kleinen Zé Roberto“ pries. Und auch bei Problemfällen wie Ghvinianidize, Rösler oder Beda kommt 1860 nicht weiter.

Spieler aber, die den Löwen helfen könnten, werden nicht für tauglich befunden, wie der aktuelle Fall zeigt: Der Albaner Ervin Skela (168 Bundesligaspiele und immer noch gut in Schuss) wollte nach Giesing, doch der Zweitligist zögerte. Wieder mal. Skela hat sich nun für Koblenz entschieden. Die alte 1860-Malaise.

Ein anderes Beispiel: Matthias Lehmann, der Ex-Löwe, wollte im Sommer zurückkehren. 1860 aber habe ihn zu lange hingehalten, sagte Lehmann später, deswegen habe er dann St. Pauli zugesagt. Ist es nur ein Zufall, dass die Hamburger sich nun mit Lehmann auf Bundesliga-Kurs befinden? Und dass Lehmann im Fachmagazin „kicker“ bislang als bester Zweitliga-Spieler geführt wird?

Das Duo Stevic/Lienen dagegen hat bislang wenig Erfolgreiches vorzuweisen. Sie sind nun in der Pflicht, zu zeigen, dass sie für das Projekt Aufstieg 2010 die Richtigen sind.