Staats-Vergeudung
Egoismus der Behörden befördert die Geldverschwendung - Willi Bock, Rathaus-Reporter der AZ, über den Rechnungshofbericht.
Ganz ehrlich: Was einem überm Strich vom mühsam erarbeiteten Gehalt abgezogen wird, das ist den meisten doch zu viel. Und es ist, ehrlich gesagt, nicht nur vordergründig zu viel, wenn man erlebt, was mit den Steuergroschen hintenheraus angestellt wird.
Da stockt einem schon beim Lesen der Atem, wenn im neuen Bericht des Bayerischen Obersten Rechnungshofes die finanziellen Hiobsbotschaften aufgelistet werden, die sinnlos und regelwidrig Millionen kosten. Steuergelder. Unsere!
Vorher redet man sich die Steuern schön, weil davon Schulen gebaut und Lehrer bezahlt werden, weil davon Theater möglich sind und Erholungsräume gepflegt werden. So hat man seinen Umkehrnutzen von seiner Pflichtabgabe.
Doch der Bericht des Rechnungshofes spricht jedes Jahr die gleiche Sprache. Da geht es um mangelnde Sorgfalt in manchen Amtsstuben, die schon skandalös ist. Und dann lacht man nur noch über angebliche Verwaltungsreformen, wenn 250 Behörden 2922 Wohnungen verwalten – manche haben nur drei (3). Da werden heute noch für Millionensummen krampfhaft Pfründe verteidigt, und immer noch führt Behördenegoismus zu teurer Doppel und Dreifacharbeit. Und man wird wütend, wenn es nach Spezlwirtschaft riecht: Wenn ein geförderter Ökobetrieb in Wirklichkeit Freizeitpferde pflegt.
Die Mängel, die der Rechnungshof aufdeckt, rühren nicht von möglichen Alltagsfehlern her. Sondern es sind Fehler im System und in der Denkweise: Es ist doch nicht unser Geld. Doch, es ist unser Geld!
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