Springer öffnet digitalen Kiosk für andere Verlage
Mehr als 100 Zeitungs- und Zeitschriftentitel unterschiedlicher Verlage sind künftig als E-Paper im digitalen iKIOSK des Medienhauses Axel Springer zu finden. Die überarbeitete Anwendung (App) für den Tabletcomputer iPad stellte das Unternehmen am Freitagabend in Berlin vor.
Berlin - Die Angebote im iKIOSK lassen sich von Montag an im Einzelkauf und im Abonnement erwerben. Dort sind neben Springer-Titeln wie "Die Welt", "Bild" oder "Hörzu" unter anderem auch die digitalen Ausgaben folgender Medien mit dabei: "Die Zeit", "Süddeutsche Zeitung", "taz", "Handelsblatt", "Wirtschaftswoche", "Rheinische Post" oder "Abendzeitung München".
Damit tritt der Konzern in Konkurrenz zu anderen elektronischen Verkaufsplattformen wie etwa Pubbles (Bertelsmann), Pageplace (Deutschen Telekom) oder zu Apple. Der Vorstandsvorsitzende von Axel Springer, Mathias Döpfner, erklärte: "Wir öffnen den iKIOSK für die Zusammenarbeit mit anderen Verlagen, denn der Ausbau hin zu einer verlagsübergreifenden Vertriebsplattform ist für unsere Branche eine attraktive Möglichkeit, die Akzeptanz von Bezahlinhalten zu steigern."
Der Direktor für Premiuminhalte, Georg Konjovic, bezeichnete iKIOSK als das Angebot mit der vielfältigsten E-Paper-Auswahl auf dem iPad und betonte: "Wir sind auch für weitere Partner offen. Alle Anbieter von Zeitungen und Zeitschriften sind nach wie vor eingeladen, sich am iKIOSK zu beteiligen." Der iKIOSK ist auf Zeitungen und Zeitschriften im PDF-Format spezialisiert, er bietet keine E-Books und Spiele an. Der Einkauf soll kinderleicht funktionieren.
Von den Einnahmen auf dem Tabletcomputer können die Verlage laut Konjovic rund 60 Prozent für sich behalten. 30 Prozent bekommt Apple (da der iKIOSK eine App für das iPad ist), zehn Prozent bleiben bei Springer. Für digitale Angebote außerhalb der Apple-Plattform, bei denen der US-Konzern nicht mitverdient, will Springer künftig rund 20 Prozent der Einnahmen behalten. Dann verblieben 80 Prozent bei den teilnehmenden Verlagen. Entsprechende Angebote sollen über das Online-Angebot www.ikiosk.de im kommenden Jahr zur Verfügung stehen. Danach ist auch ein Angebot für Plattformen mit dem Betriebssystem Android geplant.
Konjovic kündigte zudem an, dass sich Springer mit seinen Titeln nicht von anderen Kiosk-Angeboten wie etwa Pageplace zurückziehen werde. "Ebenso wie in der analogen Welt beliefern wir auch in der digitalen Welt alle relevanten und für uns wirtschaftlich sinnvollen Kiosk-Angebote."
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