Spenden bleibt richtig!

MÜNCHEN - AZ-Chefredakteur Arno Makowksy über die fehlende Hilfe für Pakistan
Millionen Menschen campieren in Notlagern, weite Teile des Landes stehen unter Wasser, mehr als 1300 Tote hat die Flutkatastrophe in Pakistan bereits gefordert. Es sei eine „humanitäre Pflicht“, dem Land zu helfen, hat die Präsidentin der Welthungerhilfe, Bärbel Dieckmann, gerade gesagt. Und damit hat sie Recht. Wie gut, dass auch in Deutschland die Bereitschaft langsam zunimmt, mit Spenden die Not zu lindern.
Dass wir Deutsche bisher sehr verhalten gespendet haben, stimmt. Aber das bedeutet nicht, dass die Menschen in unserem Land kaltherziger geworden wären als beispielsweise nach der Erdbeben-Katastrophe in Haiti. Damals hatte eine gigantische Spendenwelle begonnen. Nein, es gibt Gründe für die bisherige Zurückhaltung. Der wichtigste: Im Fall Haiti hatte man das Gefühl, mit seiner Spende konkret zu helfen. Jetzt beschleicht viele Spender das Gefühl, mit ihrem Geld werde ein politisches Geschäft betrieben.
Längst hat in Pakistan ein merkwürdiger Wettbewerb zwischen Taliban und westlichen Staaten begonnen, wer mit Hilfsgütern am besten die Herzen der Pakistaner erobert. Der Westen gibt dafür nun mehr Geld aus – aus humanitären Gründen oder aus strategischem Kalkül?
Trotzdem ist es richtig (und sehr notwendig!) , seriöse Organisationen zu unterstützen. Die AZ nennt Spendenkonten, auf die Sie unbesorgt einzahlen und damit den Opfern in Pakistan helfen können.