Sparzinsen sinken weiter

Volkswirte rechnen mit der nächsten Zinssenkung der Europäischen Zentralbank. Das hilft denen, die investieren wollen, weil Kredite billiger werden. Für Sparer wird es unattraktiver.
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Zinsen für Tages- und Festgeld sind im Schnitt weiter gesunken (Symbolbild)
Zinsen für Tages- und Festgeld sind im Schnitt weiter gesunken (Symbolbild) © Hendrik Schmidt/dpa
Frankfurt/Main

Sparerinnen und Sparer müssen sich auf weiter sinkende Zinsen für Tages- und Festgeld einstellen. "Solange die Europäische Zentralbank ihren aktuellen Zinssenkungskurs fortsetzt, dürfte es auch mit den Sparzinsen zunächst weiter nach unten gehen", prognostiziert der Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH, Oliver Maier. "Das gilt insbesondere für kurzfristige und täglich fällige Sparanlagen."

Volkswirte erwarten, dass die EZB an diesem Donnerstag zum achten Mal seit Sommer 2024 die Leitzinsen im Euroraum herabsetzen wird. Der für Sparer und Banken relevante Einlagenzins könnte von 2,25 Prozent auf 2,0 Prozent sinken. Die Entscheidung des EZB-Rates wird am Nachmittag (14.15 Uhr) veröffentlicht.

Festgeld wirft weniger Zinsen ab

Aktuell bringen bundesweit verfügbare Festgeldangebote mit zwei Jahren Laufzeit der Übersicht des Vergleichsportals Verivox zufolge durchschnittlich 2,0 Prozent Zinsen (Stand 01.06.2025). Auf dem Höhepunkt im November 2023 waren es im Schnitt 3,39 Prozent. Seitdem ging es stetig nach unten. 

Beim einjährigen Festgeld fielen die Zinsen mit im Schnitt 1,97 Prozent demnach erstmals seit Februar 2023 wieder unter die Zwei-Prozent-Marke. Verivox wertet regelmäßig Konditionen für eine Anlagesumme von 10.000 Euro aus. Informationen zur Verzinsung von Sparanlagen bietet zum Beispiel auch das Verbraucherportal Biallo.de.

Rasante Talfahrt bei Tagesgeldzinsen 

Die Tagesgeldzinsen bundesweit verfügbarer Angebote sind der Auswertung zufolge von 1,75 Prozent im März 2024 auf inzwischen 1,27 Prozent geschrumpft. Hier hat sich der Abwärtstrend nach Beobachtung von Verivox in den vergangenen Monaten verschärft: Anfang Februar des laufenden Jahres lagen die Durchschnittszinsen für Tagesgelder in Deutschland noch bei 1,56 Prozent.

Einen so starken Einbruch in so kurzer Zeit habe es seit Beginn der Datenerhebung im Januar 2012 nicht gegeben, ordnete Maier ein. Inzwischen reichten Geldhäuser die sinkenden Leitzinsen in viel stärkerem Ausmaß an Sparerinnen und Sparer weiter.

Inflation frisst Zinserträge auf 

Tagesgeldkonten sind ein beliebter Geldparkplatz: Ende vergangenen Jahres waren nach Angaben der Bundesbank 3.406 Milliarden Euro und damit mehr als ein Drittel des gesamten Geldvermögens der privaten Haushalte hierzulande Bargeld und Sichteinlagen, auf die die Menschen bei Bedarf schnell zugreifen können. Der Nachteil: Bei einer allgemeinen Teuerungsrate in Deutschland von zuletzt 2,1 Prozent im Mai verliert das Geld angesichts der niedrigeren Verzinsung an Wert.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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