Spanien muss hohe Zinsen bieten

Wenn auch die Nachfrage der Investoren groß ist, so muss Spanien tief in die Tasche greifen, um bei der Geldaufnahme die Ansprüche von Investoren zu erfüllen.
dpa |
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Wenn auch die Nachfrage der Investoren groß ist, so muss Spanien tief in die Tasche greifen, um bei der Geldaufnahme die Ansprüche von Investoren zu erfüllen.

Madrid/Frankfurt - Spanien kämpft bei der Geldaufnahme weiter mit kräftig steigenden Zinsen: Bei einer Anleiheauktion musste das Euro-Schwergewicht am Donnerstag tief in die Tasche greifen, um die Ansprüche von Investoren zu erfüllen.

Doch zumindest die Nachfrage nach den Papieren war groß, wie aus den Daten der spanischen Schuldenagentur hervorgeht. Insgesamt sammelte Madrid 2,22 Milliarden Euro und damit etwas mehr ein als die anvisierten zwei Milliarden Euro. Allerdings handelt es sich auch um ein außergewöhnlich niedriges Volumen, das den aktuellen Marktverwerfungen geschuldet sein dürfte, unter denen Spanien leidet.

Einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Donnerstag) zufolge sollten zudem ursprünglich sieben- und zehnjährige Anleihen angeboten werden. Madrid habe jedoch kurzfristig auf den kräftigen Anstieg der Renditen in den vergangenen Wochen reagiert. Versteigert wurden letztlich Papiere mit zwei-, drei- und fünfjähriger Laufzeit.

Auch bei diesen vergleichsweise kurzen Fälligkeiten wird es für Spanien immer teurer, neues Geld aufzunehmen: Bei den zweijährigen Anleihen stieg die durchschnittliche Rendite im Vergleich zur letzten Auktion von 2,069 auf 4,706 Prozent, bei den dreijährigen Titeln von 4,876 auf 5,457 Prozent und bei den fünfjährigen Papieren von 4,96 auf 6,07 Prozent. Ein Lichtblick war jedoch die starke Nachfrage: Alle drei Papiere waren mehr als dreifach überzeichnet.

Am Sekundärmarkt, wo umlaufende Titel gehandelt werden, gingen die Renditen für richtungweisende zehnjährige Papiere aus Spanien weiter zurück. Bereits am Vortag hatten Spekulationen, die Euro-Rettungsfonds könnten über Anleihekäufe die Renditen drücken, zu einer deutlich Entspannung geführt. Auch der Euro reagierte positiv auf die Ergebnisse der Auktion und holte einen Teil seiner vorherigen Verluste wieder auf.

Die zweitgrößte Euro-Volkswirtschaft Frankreich platzierte am Donnerstag ebenfalls Staatsanleihen. In Paris kam ein dickes Paket von vier Papieren mit Fälligkeiten zwischen 2014 und 2017 unter den Hammer.

Insgesamt flossen nach Angaben des französischen Finanzministeriums 8,432 Milliarden Euro in die Staatskasse. Das Maximalziel von 8,5 Milliarden Euro wurde damit leicht verfehlt. Allerdings kam Frankreich mit durchschnittlichen Renditen zwischen 0,54 und 1,43 Prozent noch günstiger als bei den letzten vergleichbaren Auktionen an neues Geld.

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