Sonderzahlungen, Tariferhöhungen: Bei Siemens gibt’s mehr!
Vorgezogene Tariferhöhungen überall – jetzt auch bei dem Elektro-Riesen: 2,7 Prozent mehr ab Februar. Für die Beschäftigten gibt es außerdem etwa 310 Millionen Euro an Sonderzahlungen
MÜNCHEN Jetzt bekommen auch die Siemensianer ihr Stück vom Aufschwung: Wie das Unternehmen gestern mitteilte, wird die für April vorgesehene Tariferhöhung vorgezogen – wie schon bei Bosch und Audi. Die Mitarbeiter erhalten ab 1. Februar 2,7 Prozent mehr Lohn. Ursprünglich war die Erhöhung erst für April geplant.
„Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gebührt mein tiefster Respekt und Dank für diese Leistung in der schwierigen Zeit“, sagte Konzernchef Peter Löscher am Mittwoch, einen Tag vor Bekanntgabe der Jahreszahlen. In Folge der Finanz- und Wirtschaftskrise waren bis zu 19000 Siemensianer in Kurzarbeit.
Außerdem kündigte Löscher einen weiteren Bonus für die Angestellten an: Den weltweit mehr als 400000 Beschäftigten soll eine einmalige Prämie von insgesamt rund 310 Millionen Euro gezahlt werden. Laut dem Konzern könnten die Mitarbeiter mit einer einmaligen Bruttozahlung von bis zu 1000 Euro im Januar 2011 rechnen.
Die Gewerkschaft zeigte sich erfreut über die Entscheidungen: „Die Beschäftigten haben aktiv geholfen, die Krise zu überwinden, und den wirtschaftlichen Aufschwung des Unternehmens möglich gemacht“, sagte IG-Metall-Chef Berthold Huber. Den „Konjunkturbonus“ sollten auch andere Firmen in der Branche zahlen und die vereinbarte Einkommenserhöhung vorziehen.
Nicht nur dank der guten Nachrichten für die Angestellten dürfte die Stimmung bei Siemens weiter gut blieben: Heute legt das Unternehmen seine Zahlen für das am 30.September abgelaufene Geschäftsjahr vor. Vorstandschef Löscher dürfte Positives berichten: Der weltweite Aufschwung verhilft dem Elektrokonzern zu Wachstum und das Geschäft mit grünen Technologien brummt. Experten erwarten sogar, dass es eines der besten Jahre in der Unternehmensgeschichte gewesen sein dürfte. cl
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