So teuer ist Bayern
München - Ganz schön heftig: Beim Einkaufen gibt’s in Bayern immer weniger fürs Geld. Für viele Dinge des täglichen Lebens müssen die Menschen im Freistaat heute wesentlich tiefer in die (Geld-)Tasche greifen als noch vor einem Jahr. Butter oder Margarine wurden drastisch teurer. Ein kleiner Trost: Einige Artikel, speziell aus dem Bereich Unterhaltungselektronik, sind auch erheblich billiger zu haben.
Monat für Monat erhebt das Statistische Landesamt den Verbraucherpreis-Index – indem es die aktuellen Preise für eine Vielzahl von Produkten mit denen des Vorjahres vergleicht. Für den August errechneten die Statistiker eine Inflations- und Teuerungsrate von 2,2 Prozent, das sind 0,1 Prozent weniger als im Juli. Als akute Preistreiber fielen wieder einmal die Brenn- und Kraftstoffe auf. Anders ausgedrückt: Werden die gestiegenen Kosten für Heizöl, Gas und Sprit aus dem Index herausgerechnet, liegt die Inflationsrate bei 1,7 Prozent.
Massiv sind die Preisaufschläge bei Butter (+ 9,3 Prozent) – weil die Nachfrage auf dem Weltmarkt stark angestiegen ist. Und bei Margarine (+ 19 Prozent) – unter anderem, weil der Grundstoff Raps auch in der Biospritherstellung sehr gefragt ist. Auch für Kaffee müssen die Bayern heute viel mehr ausgeben als noch vor einem Jahr: plus 18,5 Prozent.
Schlechte Ernten treiben Preis für Kaffee in die Höhe
Mit ein Grund: steigende Preise für Rohstoffe aufgrund weltweit steigender Nachfrage, schlechter Ernten und höherer Produktionskosten. Insgesamt machen sich auch die aktuellen Börsen-Turbulenzen bemerkbar: Spekulanten konzentrieren sich weltweit immer stärker auf Rohstoffe – weil die als krisensicher gelten.
Heizen, Warmwasser und Autofahren verteuerten sich ebenfalls kräftig. Gas kostet heute 4,7 Prozent mehr als im August 2010, Strom um sieben Prozent. Ganz krass lief’s beim Heizöl mit einem Anstieg um 21,1 Prozent. Benzin und Diesel sind um elf Prozent teuerer geworden.
Deutlich weniger investieren müssen die Münchner für Fernsehgeräte (– 15 Prozent), Notebooks (– 16,2 Prozent) und Digitalkameras (– 10,7 Prozent). Das liegt vor allem an dem extrem scharfen Preiskampf im Handel, so Branchen-Kenner.