So sparen Sie beim Heizölkauf

Der Preis für den Brennstoff wird hoch bleiben, prophezeit der Handel. Wer die Kosten drücken will, muss sich mit anderen zusammentun und bei der Bestellung auf die Qualität des Öls achten.
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Sparen beim Heizöl: Die AZ erklärt's
dpa Sparen beim Heizöl: Die AZ erklärt's

Der Preis für den Brennstoff wird hoch bleiben, prophezeit der Handel. Wer die Kosten drücken will, muss sich mit anderen zusammentun und bei der Bestellung auf die Qualität des Öls achten.

MÜNCHEN Wer einen fast leeren Öltank im Keller hat und jetzt dringend für diese Heizsaison nachkaufen muss, braucht gar nicht erst auf sinkende Ölpreise zu warten. So richtig günstig wird es diesen Winter wohl nicht mehr, sagt Bernd Hofmann, Landesgeschäftsführer des bayerischen Brennstoff- und Mineralölhandels. Die Brennstoffkosten haben sich schon seit geraumer Zeit auf Hochpreisniveau eingependelt.

Ein Liter Standardheizöl kostet momentan gut 68 bis 70 Cent bei Abnahme von 3000 Litern, mit denen ein Einfamilienhaus etwa zwei Jahre lang beheizt werden kann. Freuen darf sich dagegen, wer vor einem Jahr nachgefüllt hatte – ausgerechnet zu Beginn der kalten Jahreszeit, in der die Preise eigentlich eher nach oben zeigen als nach unten. Damals war der Brennstoff um fast 24 Prozent billiger als heute.

Günstig Heizöl nachtanken ist in diesen Zeiten stark schwankender Rohstoffmärkte nicht mehr wirklich kalkulierbar, hat Hofmann beobachtet. Früher orderten clevere Hausbesitzer stets im Sommer nach. Da gab es kaum Nachfrage und die Preise waren garantiert viel günstiger. Der Trick klappt heute nicht mehr. Diesen August beispielsweise war Heizöl gerade einmal einen Cent billiger als derzeit. Ersparnis: etwa 10 bis 15 Euro auf zwei Jahre verteilt, wie der Fachmann vorrechnet. Trotzdem gibt es Sparchancen.

Bessere Heizölqualität nehmen. Ähnlich wie an der Tankstelle haben Kunden neuerdings die Wahl zwischen verschiedenen Heizöl-Sorten. Nur: kaum jemand weiß das. Anstelle des Standard-Öls sollten Käufer lieber das neue schwefelarme Öl ordern, empfiehlt Hofmann. Das ist umweltfreundlicher und schont den Geldbeutel. Sein Schwefelgehalt darf höchstens 50 Milligramm pro Kilogramm betragen. Standardheizöl enthält dagegen bis zu 1000 Milligramm Schwefel pro Kilo Heizöl. Das Neue verbrennt sauberer, hinterlässt weniger Rückstände im Tank und drückt den Verbrauch bestenfalls um zehn Prozent. Die volle Ersparnis klappt aber nur, wenn der komplette Tank damit befüllt wird. Wer noch Standard-Restbestände drin hat, kann aber in jedem Fall problemlos Schwefelarmes dazugeben, versichert Hofmann. Es lohne sich. Das Schwefelarme wird zum gleichen Preis wie das bisherige Öl abgegeben.

Zuschlag prüfen. Pro Abladestelle muss der Käufer häufig einen Gefahrengutzuschlag zahlen. Je nach Lieferant kann das Extra-Kosten zwischen 12 und 22 Euro bedeuten. Auf diesen Posten achtet jedoch kaum jemand. Ein Fehler. Denn es gibt viele Händler, die inzwischen darauf verzichten. „Statt beim Ölpreis um die zweite Stelle hinterm Komma zu feilschen, sollten Kunden lieber beim Gefahrengutzuschlag ansetzen“, rät Hofmann.

Sammelbestellung aufgeben. Heizölkäufer können sich mit Nachbarn zu privaten Einkaufsgemeinschaften zusammentun. Rabattpotenzial: zwischen drei und fünf Prozent, je nach Menge und Anfahrtsweg, hat der Bund der Energieverbraucher berechnet. Nach den Erfahrungen Hofmanns können etwa 60 Euro Entlastung für den einzelnen Geldbeutel drin sein. Aber aufgepasst: Der, der die Bestellung organisiert, trägt ein finanzielles Risiko. Springt ein Nachbar ab oder zahlt nicht, ist der Auftraggeber in der Haftung – und bleibt womöglich auf dessen Kosten sitzen.

Online-Pools nutzen. Ähnlich wie in der Schweiz gibt es auch in Deutschland Einkaufspools via Internet, etwa über www.heizoelpool.de, www.heizoelboerse.de oder www.heizoel-sammelbestellung.de. Interessenten können dort online abfragen, ob es weitere Käufer in der eigenen Wohnregion gibt. Wenn ja, sucht der Anbieter für alle nach einem günstigen Händler. Rabattchancen: bis zu drei Prozent. Das finanzielle Risiko eines Teilnehmers gehe gegen null, versichert Günter Hörmann von der Verbraucherzentrale Bayern. Berrit Gräber

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