Siemens will über Zukunft von 11 600 Jobs entscheiden

Siemens hat erstmals die Zahl der vom geplanten Konzernumbau betroffenen Arbeitsplätze genau beziffert. Weltweit gehe es dabei um 11 600 Stellen.
dpa |
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Siemens hat erstmals die Zahl der vom geplanten Konzernumbau betroffenen Arbeitsplätze genau beziffert. Weltweit gehe es dabei um 11 600 Stellen. Das erklärte Vorstandschef Joe Kaeser am Donnerstag bei einer Investorenkonferenz in New York.

München - Angaben dazu, wie viele Jobs am Ende tatsächlich dem Umbau zum Opfer fallen werden, machte der Manager nicht. "Herr Kaeser hat zunächst einmal nur gesagt, wie viele Stellen vom organisatorischen Umbau bei Siemens betroffen sind", sagte ein Sprecher am Freitag in München.

Dass die Straffung der Führungsebenen und der Wegfall der vier von Kaesers Vorgänger Peter Löscher eingeführten Sektoren Tausende Stellen zur Disposition stellen würde, war allerdings seit langem bekannt. Neben dem Wegfall der Sektor-Organisation soll die Zahl der Divisionen von 16 auf 9 reduziert werden. Damit sollen auch die Kosten bis zum Herbst 2016 um eine Milliarde Euro gedrückt werden. Arbeitnehmervertreter waren deswegen bisher davon ausgegangen, dass zwischen 5000 und 15000 Stellen von dem Umbau betroffen sein könnten.

Die IG Metall in Bayern reagierte irritiert auf die Zahlen, die Kaeser in den Raum stellte. "Wir können das nicht interpretieren und nicht nachvollziehen", sagte ein Sprecher. Es sei nun an Siemens, rasch Klarheit über den Stellenabbau zu schaffen und den zuständigen Betriebsräten zu erklären, wie die nächsten Schritte aussehen werden. Die IG Metall hatte bereits vor einer Woche zu einem bundesweiten Aktionstag aufgerufen, um gegen Stellenstreichungen zu protestieren.

Kaeser hatte vor allem die Zahl der vom Umbau betroffenen Stellen eingegrenzt. In den Sektoren gehe es weltweit um 7600, in der sogenannten Clusterorganisation um weitere 4000 Stellen, sagte der Siemens-Chef. Der Konzernsprecher betonte, dass Stellenabbau nicht zwangsläufig Jobverluste bedeuten müsse. Es sei klar, dass es faire Lösungen geben müsse. "Das heißt zum Beispiel, dass wir natürlich sehen, ob und gegebenenfalls wo wir betroffene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an anderer Stelle im Unternehmen einsetzen können."

Auch die IG Metall betonte die vielfältigen Möglichkeiten für einen Stellenabbau, etwa über die Nichtbesetzung freiwerdender Stellen, Versetzungen oder alternativer Angebote. Siemens betonte, dass der Rahmen für die Veränderungen rasch abgesteckt werden solle. "Wir wollen zum neuen Geschäftsjahr am 1. Oktober 2014 die organisatorischen Voraussetzungen für die Neuausrichtung geschaffen haben." Dennoch sei es für Details noch zu früh, etwa was die Folgen für einzelne Standorte oder Abteilungen bedeuten würden.

Bereits bei Vorlage der Umbaupläne signalisierten Betriebsrat und Gewerkschaften Entgegenkommen. Die neue Gesamtbetriebsratschefin Birgit Steinborn hatte jüngst auf dem Aktionstag gesagt, dass die Neuordnung nicht nur ein Sparprogramm sein dürfe. Auch Entlassungen lehnte sie strikt ab. Zugleich begrüßte sie aber Pläne, die zu einem Abbau von Bürokratie und Doppelstrukturen führen würden. Das sei seit längerem eine wichtige Forderung der Arbeitnehmervertretung gewesen.

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