Schweizer Tech-Branche sieht Abwärtsstrudel durch US-Zölle

Die Schweizer Tech-Industrie ächzt unter den US-Zöllen von 39 Prozent. Ihr Verband Swissmem sieht bereits die negativen Folgen. Der EU könnte das allerdings neue Geschäfte bringen.
dpa |
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Unverrichteter Dinge kehrte die Schweizer Bundespräsidentin in die Schweiz zurück (Archivbild)
Unverrichteter Dinge kehrte die Schweizer Bundespräsidentin in die Schweiz zurück (Archivbild) © Peter Schneider/KEYSTONE/dpa
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Bern

Der Schweizer Industrieverband der Tech-Industrie Swissmem sieht im Zuge der hohen US-Zölle Anzeichen für einen starken Einbruch der Auftragseingänge. Sie seien im zweiten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 13,4 Prozent zurückgegangen, berichtet der Verband in Bern. Da waren die hohen Zölle noch nicht in Kraft, die Androhung sorgte aber bereits für Unsicherheit. Zu dem Ergebnis hätten auch schlechte Geschäfte vor allem in Asien beigetragen.

"Wir befinden uns in einem gefährlichen Abwärtsstrudel, dessen Sogwirkung durch die US-Zölle nun noch verstärkt wird", sagt Swissmem-Direktor Stefan Brupbacher. 

Geschäftsverlagerung in die EU möglich

Angesichts des schwierigen Geschäftsumfeldes will nach einer Umfrage des Verbandes unter 1.400 Mitgliedsfirmen fast ein Drittel (31 Prozent) Geschäfte in die EU verlegen. Die Umfrage fand am 7. August statt, als die hohen neuen US-Zölle in Kraft traten.

Für die Schweiz haben die USA einen der höchsten Importzollsätze verhängt: 39 Prozent. Der US-Zoll auf Konkurrenzprodukte aus Deutschland und anderen EU-Ländern liegt bei 15 Prozent. Der Verband fürchtet EU-Schutzmaßnahmen gegen Billigimporte aus Drittländern - wozu auch die Schweiz zählen könnte. Er drängt die Regierung, engere Beziehungen zur EU zügig umzusetzen.

Die US-Exporte seien im ersten Quartal im Vergleich zur Vorjahresperiode noch um 5,3 Prozent gestiegen, im zweiten dann, als die Zölle bereits angedroht waren, um 3,1 Prozent zurückgegangen. 

China-Geschäft besonders schwierig 

Dass die Güterexporte im ersten Halbjahr insgesamt um 0,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurückgingen, liege vor allem an dem schlechten Ergebnis in Asien (minus 16,8 Prozent), so der Verband. Der Industrie mache auch der starke Schweizer Franken zu schaffen. Der Verband verlangte Maßnahmen der Regierung, um Arbeitsplätze zu retten, wie er mitteilte. 

Der Verband vertritt die Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie sowie verwandte Technologiebranchen. Dazu gehören Schwergewichte wie Schindler, Stadler und Pilatus, aber auch viele kleine und mittelständische Unternehmen. Die Branche beschäftigte im zweiten Quartal rund 325.000 Personen.

Hinweis: Diese Meldung ist Teil eines automatisierten Angebots der nach strengen journalistischen Regeln arbeitenden Deutschen Presse-Agentur (dpa). Sie wird von der AZ-Onlineredaktion nicht bearbeitet oder geprüft. Fragen und Hinweise bitte an feedback@az-muenchen.de

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